Flächenverbrauch
Unter Flächenverbrauch versteht man heute die Umwandlung von Naturflächen in Wohn-, Verkehrs- und Wirtschaftsflächen. Dies ist mit Versiegelung der Böden verbunden, die damit dem Naturhaushalt nicht zur Verfügung stehen. Die verbrauchten Flächen können wichtige Funktionen nicht erfüllen wie
- Lebensraum für Tiere und Pflanzen,
- Stoffkreisläufe der Natur,
- Produktion von Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen,
- Erholungsfunktion für die Bevölkerung,
- Rückhaltung von Niederschlagswasser.
Unsere Wirtschaftsordnung gibt dem Flächenverbrauch eine schwer zu beeinflussende Eigendynamik. Um Steuereinnahmen zu sichern, sehen sich Gemeinden veranlasst, Wirtschaftsflächen zu erschließen, in der Hoffnung, zusätzlich Gewerbe anzusiedeln. Und die Bauwirtschaft braucht Aufträge, um Pleiten zu vermeiden und Arbeitsplätze zu erhalten. Es ist hierbei eine Erfordernis nachhaltiger Entwicklung, die Bebauung nach Möglichkeit zu verdichten und Ausgleichsflächen zu schaffen und ökologisch aufzuwerten. Dies muss ein wichtiges Anliegen des Natur- und Umweltschutzes sein.
Das Interesse der Bevölkerung am Erlebnis intakter Natur bietet die Chance, die Öffentlichkeit für das Problem des Flächenverbrauchs zu sensibilisieren. Den meisten Menschen leuchtet es unmittelbar ein, dass unverbrauchte Flächen als unsere Existenzgrundlage erhalten werden müssen. Jeder einzelne hat Handlungsmöglichkeiten, z.B. indem er auf seinem Wohngrundstück die Bodenversiegelung auf ein Minimum beschränkt. Als selbstverantwortliche Ausgleichsmaßnahme bietet sich an, den eigenen Garten als Naturgarten mit einheimischen Pflanzen zu gestalten.