Fischotter
Fischotter | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Der Fischotter (Lutra lutra) ist ein an das Wasserleben angepasster Marder. Korrekt müsste man ihn als "Eurasischen Fischotter" bezeichnen, da es in der Gruppe der Otter noch weitere Arten gibt, die "Fischotter" heißen, z.B. den Nordamerikanischen Fischotter.
Table of contents |
2 Lebensraum 3 Lebensweise 4 Fortpflanzung 5 Fischotterschutz |
Der Fischotter hat eine Größe von etwa 110 cm, wovon 40 cm auf den Schwanz entfallen. Er wiegt etwa 12 kg. Sein Körper ist gestreckt, die Beine kurz und der Kopf rundlich und stumpfschnauzig. Die Zehen sind mit Schwimmhäuten besetzt. Seine Farbe ist hellbraun. Mit zunehmendem Alter färben sich seine Kehle und sein Vorderhals weißlich.
Die Verbreitung des Fischotters umfasst ganz Europa und Asien nördlich bis zum Polarkreis und noch einige Kilometer darüber hinaus, sowie Marokko und Algerien. Im Gebirge steigt er bis 2500 m auf.
In Europa ist der Fischotter nirgendwo mehr häufig. Ihr bevorzugter Lebensraum sind flache Flüsse mit zugewachsenen Ufern und Überschwemmungsebenen. Der Rückgang solcher Habitate und die Bejagung haben dazu geführt, dass der Fischotter stellenweise ausstarb und überall extrem selten geworden ist. In Deutschland sieht die Lage so aus, dass die Bestände in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen dank guter Schutzmaßnahmen stabil sind. Wiederansiedlungen werden außerdem in Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein vorgenommen, wo man versucht, den ausgerotteten Fischotter wieder heimisch zu machen.
In Österreich kommt er hauptsächlich im Wald- und Mühlviertel vor. Einige Ansiedlungen gibt es auch im südlichen Burgenland und der Oststeiermark. Seit etwa zehn Jahren ist der Bestand wieder steigend.
In vergangenen Jahrhunderten bewohnte der Fischotter auch die Küsten und schwamm regelmäßig zu den Inseln in Nord- und Ostsee. Dies kommt heute in Deutschland nicht mehr vor, allerdings gibt es noch immer Fischotter in den schwedischen Schären.
In der Schweiz gilt der Fischotter seit 1989 als ausgerottet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Jagd auf den vermeintlichen Fischräuber sogar mit Prämien der Kantone und vom Bund gefördert. Projekte zur Wiederansiedlung befinden sich noch in der Abklärungsphase. Priorität hat hingegen die Erhaltung des Bestandes in den Nachbarländern.
Fischotter sind nachtaktiv. Während sie am Ufer ruhen, bewegen sie sich zur Zeit ihrer Aktivität im Wasser. Sie sind gute Schwimmer und Taucher und können bis zu acht Minuten unter Wasser bleiben. Beim Schwimmen ragen Kopf und Hals aus dem Wasser heraus, während der restliche Körper unter Wasser bleibt.
Am Ufer gräbt der Fischotter einen Bau, dessen Eingang etwa 50 cm unter der Wasseroberfläche liegt; die Wohnkammer befindet sich über der Hochwassergrenze und bleibt trocken. Ein Luftschacht verbindet sie mit der Außenwelt.
Die Hauptnahrung sind Fische, aber auch andere Tiere werden vom Fischotter gejagt: Blesshühner, Enten, Bisamratten, Wasserratten, Frösche und Flusskrebse. Kleinere Beutetiere werden im Wasser gefressen, größere erst an Land gebracht.
In einem Wurf befinden sich zwei bis vier (selten sechs) Junge, die nach etwa 62 Tagen Tragzeit zwischen April und Juni zur Welt kommen. Sie werden bis etwa zum vierzehnten Monat vom Muttertier betreut. Mit zwei Jahren sind sie geschlechtsreif. Fischotter erreichen ein Höchstalter von achtzehn Jahren, werden aber selten älter als zehn Jahre.
Der Fischotter zählt noch immer zum jagdbaren Wild, darf aber in Deutschland seit 1968 nicht mehr bejagt werden. Das Otterzentrum in Hankensbüttel in Niedersachsen widmet sich seit Jahren dem Otterschutz. Ziel ist es unter anderem, dem Fischotter frühere Lebensräume wieder zu erschliessen, aus denen er durch die Einwirkung der Menschen verschwunden ist. Nähere Informationen unter (1)
Merkmale
Lebensraum
Lebensweise
Fortpflanzung
Fischotterschutz