Finanzwissenschaft
Die Finanzwissenschaft ist die dritte klassische Disziplin innerhalb der Volkswirtschaftslehre - neben der Wirtschaftstheorie (Mikro- und Makroökonomik) und der Wirtschaftspolitik. Sie umfaßt die ökonomische Analyse der öffentlichen Wirtschaftstätigkeit (weitgefasste Definition). Dabei spielen kollektive Entscheidungen eine gewichtete Rolle.Im engeren Sinne beleuchtet sie die Einnahmen- (z.B. Steuern, Abgaben) und Ausgabenseite (z.B. Subventionen, öffentliche Einrichtungen) eines Staates sowie das Verhältnis der verschiedenen staatlichen Ebenen (Bund, Länder, Gemeinden) zueinander (Finanzausgleich) Sie bezeichnet also die Finanzwirtschaft der öffentlichen Hand.
Die traditionelle Bezeichnung Finanzwisschenschaft beschreibt den Untersuchungsgegenstand nur unzureichend. Neben den eigentlichen finanzwirtschaftlichen Fragestellungen (z.B. Optimale Ausgestaltung des Steuersystems) beschäftigt sich in die moderne Finanzwisschenschaft zusätzlich noch mit der Verwendung der realen Ressourcen einer Volkswirtschaft (Allokationsproblem), der Beeinflussung von Einkommen und Beschäftigung (Stabilisiereungsproblem) und der Verteilung von Einkommen und Vermögen (Distributionsproblem). Außerdem werden institutionelle Rahmenbedingungen (z.B Gebote, Verbote, gesetzliche Regelungen) in die ökonomische Analyse einbezogen.
Weitere Bereiche die in der Finanzwisschenschaft behandelt werden sind:
- die ökonomische Analyse politischer Prozesse (Politische Ökonomie)
- Verfassungsökonomik
- Theorie öffentlicher und regulierter Unternehmen
- Umweltökonomik
- Fiskal- und Steuerpolitk