Finanzkapital
Der Begriff Finanzkapital bezeichnet die Gesamtheit der Bankenen, Aktieninhaber oder große Kapitalgesellschaften (Versicherungen, Pensionskassen und andere Kapitalsammelstellen), die das Wirtschaftsgeschehen durch ihre Anlageentscheidungen auf dem Kapitalmarkt beeinflussen.Der Marxismus verwendet den Begriff "Finanzkapital" jedoch in einem etwas anderen Sinn. In der marxistischen Terminologie geht die inhaltliche Bestimmung dieses Begriffes auf Rudolf Hilferding und W. I. Lenin zurück. Er beschreibt nicht nur obiges, sondern vielmehr das strukturelle Verwachsen des Bankkapitals mit dem industriellen Kapital. Das bedeutet, dass - so zumindest Hilferding und Lenin - die großen Konzerne des Finanzbereiches (Banken, Versicherungen) und die Handels- und Industriekonzerne über wechselseitigen Aktien- sowie Personalaustausch (Vorstände, Aufsichtsräte) zunehmend als Einheit, eben als "Finanzkapital", erscheinen, wobei die Banken jedoch die bestimmende Rolle innehätten. So verstanden ist dieser Begriff wichtig für die Lenin'sche Theorie des Imperialismus und des Stamokap.