Filchner-Station
Die Filchner-Station war eine deutsche Forschungsstation in der Antarktis. Sie wurde 1982 auf dem Filchner-Ronne-Schelfeis im südlichen Weddellmeer errichtet. Benannt wurde die Station nach dem Geografen und Forschungsreisenden Wilhelm Filchner.1998 löste sich von dem Schelfeis ein mehrere tausend Quadratkilometer großer Eisberg, auf dem auch die zu diesem Zeitpunkt unbesetzte Station stand. In einer Bergungsaktion im Februar 1999 konnte die gesamte Station abgebaut und mit Hilfe der Polarstern an Land transportiert werden. Die Wohncontainer boten Platz für 12 Wissenschaftler und Techniker, aufgrund des Schneefalls standen diese auf Stützen, die alle zwei bis drei Jahre um etwa einen Meter angehoben werden mussten. Auch die Position der Station ändert sich stetig, ihre Nordostdrift betrug etwa 1000 Meter im Jahr.
Die Filchner-Station diente als Basis für glaziologische und geophysikalische Untersuchungen auf dem Schelfeis (Filchner-Ronne-Schelfeis-Programm (FRISP)). Sie war nur während des antarktischen Sommers besetzt und wurde vom Alfred-Wegener-Institut geleite. Dabei sollten vor allem die Fließeigenschaften im Schelfeis, der atmosphärische Stoffeintrag in das Eis sowie die Interaktionen des Eises mit dem Ozean untersucht werden. Seit 1990 stand ausserdem eine automatische Wettersation in der Nähe der Station, von der permanent Daten zum Luftdruck, Temperatur, Windgeschwindigkeit und der Windrichtung in ein internationales Wetterdatennetz eingespeist wurden.