Festungsring Lüttich
Die ersten modernen Festungen um die belgische Stadt Lüttich wurden im Zeitraum 1880 bis 1890 erbaut. Ihre Errichtung geht auf den belgischen General Alexis Brialmont zurück. Die Festungen wurden als Forts mit einem Abstand von etwa 7 km von der Lütticher Innenstadt ausgeführt. Sämtliche dieser Forts wurden mit dem derzeitig völlig neuen Baustoff Beton gebaut und mit den damals modernsten Waffen ausgestattet.
Liste der 12 Forts vor dem ersten Weltkrieg
Beginnend im Norden auf dem rechten Ufer der Maas:
- Barchon als großes Fort
- Evegnée als kleines Fort
- Fléron als großes Fort
- Chaudfontaine als kleines Fort
- Embourg als kleines Fort
- Boncelles als großes Fort
- Flémalle als großes Fort
- Hollogne als kleines Fort
- Loncin als großes Fort
- Lantin als kleines Fort
- Liers als kleines Fort
- Pontisse als großes Fort
Die Kämpfe im ersten Weltkrieg
Die Forts galten auch noch zu Beginn des ersten Weltkrieges als unüberwindbar, dennoch wurden sie von den deutschen Angreifern innerhalb kürzester Zeit mit der so genannten Dicken Bertha zusammengeschossen. Höhepunkt und Abschluss dieses ungleichen Kampfes war die Explosion des Forts Loncin.
Weiterhin wurden zusätzlich eine Vielzahl von kleineren Bunkeranlagen gestaffelt in mehreren Linien entlang der Grenze gebaut oder projektiert.
Die Angreifer konnten es sich daher erlauben, den Festungsring Lüttich zu umgehen. Dennoch fielen in den nächsten Kriegstagen weitere Werke in die Hände der Angreifer, so nach fünf Tagen Belagerung am 22. Mai 1940 die Forts Battice und Aubin-Neufchâteau.
Während des weiteren Verlaufes des zweiten Weltkrieges diente Eben-Emael der Propaganda der Nationalsozialisten, während teilweise in den übrigen Forts neuartige Waffen erprobt wurden.Zwischenkriegszeit
In diesem Zeitrahmen fiel der Wiederaufbau der acht nach Süden, Osten und Norden ausgerichteten Forts. Die nach Westen ausgerichteten Werke nahm man aus dem aktiven Dienst. An einen Wiederaufbau von Loncin war überhaupt nicht zu denken. Stattdessen errichtete man im Osten vier weitere Werke, diesmal in einem Abstand von 20km von der Lütticher Innenstadt.Liste der Forts vor dem zweiten Weltkrieg
Beginnend im Norden
Aussehen, Bewaffnung und Besatzung siehe Fort Eben-Emael.Die Kämpfe im zweiten Weltkrieg
Die belgische Generalität hatte dem Fort Eben-Emael die wichtigste Aufgabe der strategischen Sicherung der Nordgrenze des Landes überlassen, somit zog das Fort zu allererst die deutschen Angreifer auf sich. Die enorme Größe dieses Forts ermöglichte ein Kommandounternehmen mit Luftlandetruppen, die das Fort innerhalb von Stunden erobern konnten.