Festungsring Köln
Die rheinische Stadt Köln ist die einzige Stadt Deutschlands, die zusammen mit ihrer mittelalterlichen Stadtmauer von einem dreifachen Ring aus Befestigungsanlagen umgeben ist.
Nachdem die Stadt auf dem Wiener Kongress an Preußen gefallen war, begann der Bau von modernen Forts auf der linken Seite des Rheins. Im Jahre 1816 begann der Bau von 14 Forts und 9 Lünetten Der rechtsrheinische Stadtteil Deutz wurde in diesen Ring mit eingebunden. Dieses Vorhaben wurde 1863 abgeschlossen. Die Forts bestanden im Wesentlichen aus Ziegelsteinen und wurden mit lateinischen Ziffern durchnumeriert.
Die Entwicklung von Belagerungsgeschützen mit immer größer werdender Reichweite erzwang nach dem Krieg von 1870/1871 des Bau eines weiteren Festungsringes mit 16km Durchmesser und dem Kölner Dom als Zentrum. Diesmal wurden auch weite Teile der Stadt auf der rechten Seite des Rheines in die Befestigungen eingeschlossen. Der Festungsring bestand aus 12 Hauptwerken und insgesamt 23 Zwischenwerken, die zwischen die Hauptwerke eingeschoben wurden. 1880 wurde dieser Festungsring fertig gestellt, er galt aber von Anfang an als völlig veraltet. Der Grund dafür lag in der Einführung von Brisanzgranaten, die sich bei einem Treffer tief in das Erdreich bohrten und dann erst explodierten. Die Kombination aus Ziegeln und Erde bot gegen eine solche Bedrohung keinerlei Schutz.
Die Reaktion auf die Bedrohung durch die Brisanzgranate lag in der Verwendung von Beton, Stahlbeton und stählernen Panzerungen im Festungsbau. Deshalb in den Jahren 1905 bis 1914 vor dem eigentlichen äußeren Festungsring eine Reihe betonierter Unterstände errichtet. Dadurch stieg die Anzahl der Werke des äußeren Festungsringes auf 177 Anlagen.
Geplant war eine kriegsmäßige Besatzung der Festung Köln mit 50.000 Soldaten und 6.000 Pferden. Die Werke waren mit insgesamt 450 Geschützen vom Kaliber 3,7 cm bis 21,0 cm bestückt. Hinzu kamen 120 stationäre und 280 mobile Scheinwerfer.
Auf Grund der Bestimmungen des Vertrages von Versailles musste Deutschland sämtliche Befestigungsanlagen auf beiden Seiten des Rheines beseitigen. Dem damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer ist es zu verdanken, dass zum einen diverse Festungsanlagen erhalten geblieben sind und die Festungsringe in Grüngürtel umgewandelt wurden. Köln wurde damals zu einer Stadt im Grünen. Die Gräben der Forts wurden meistenteils zugeschüttet, dagegen blieben die Bauwerke der Kehle frei zugänglich.
Der auffälligste Überrest der beiden Kölner Festungsringe ist die Militärringstraße, die auf der linken Rheinseite die Forts des äußeren Ringes mit einander verbindet. Sie ist heute eine wichtige Verkehrsachse der Stadt. Auf ihrem gesamten Verlauf führt sie durch eine parkähnliche Landschaft, die aus dem Glacis der Festung entstanden ist.
Der innere Festungsring
Der äußere Festungsring
Die Hauptwerke erhielten arabische Ziffern zur Identifizierung, die Zwischenwerke erhielten die gleiche Ziffer wie ihr zugehöriges Hauptwerk und die Kleinbuchstaben a, b und c zur Unterscheidung.Erweiterungsbauwerke
Besatzung und Bewaffnung
Schleifung der Festungsringe und Umnutzung
Der Festungsring Köln heute
Die Forts selber sind in einem höchst unterschiedlichen Zustand. Manche von ihnen werden von Vereinen genutzt, andere sind schutzlos dem Verfall preisgegeben, wenn sie nicht bereits völlig verschwunden sind.Die erhaltenen Forts des inneren Festungsringes
Die erhaltenen Forts des äußeren Festungsringes
Weblinks
Kölner Wanderführer der vergessenen Denkmäler