Fernsehen / La télévision
"La télévision" ist der Titel eines Romanes von Jean-Philippe Toussaint, erschienen 1997
Inhalt:
Nach längerer Schreibabstinenz erzählt der Autor von einem jungen Mann, der aufgrund eines Stipendiums ein Jahr in Berlin verbringen darf, um einen Essay über Tizian zu schreiben, jedoch unter Schreibhemmung leidet. Während Delon, seine schwangere Frau, und sein Sohn in Italien Urlaub machen, sitzt er vor dem Fernseher und zappt, unfähig die Fernbedienung aus der Hand zu legen, durch die Kanäle. Eines Tages, und mit diesem Satz beginnt der Roman, beschließt er den Fernseher nicht mehr einzuschalten. Die so gewonnene Zeit verbringt der Ich-Erzähler mit kleinen Ausflügen, Museums- und Schwimmbadbesuchen, bei denen er sich seinen Tagträumereien, die er als Vorbereitung auf den Essay bezeichnet, hingibt. Zuweilen gießt er nachts die Pflanzen eines verreisten Nachbars und freundet sich dabei mit einem Kautschukbaum, einer "plante silencieuse" , an, unternimmt einen Rundflug über Berlin und findet schließlich sogar einen Weg Fernsehn zu schauen, der aufgrund einer vorgeschützten Definitionsfrage nicht einmal ein Verstoß gegen seinen anfänglichen Entschluss ist. Auf den letzten Seiten, Delon und ihr Sohn sind aus Italien zurückgekehrt, begibt sich der Protagonist, in Anspielung auf den ersten Roman ins salle de bain und erlebt dort eine letzte Phase der Stille, bevor er einen neuen Fernseher kauft, der wunderbar zu Delons, aus Italien mitgebrachtem Videorekorder passt.