Fernglas
Prismenfernglas
Ein Fernglas oder Feldstecher, genauer Prismenfernglas, ist ein optisches Gerät, durch das man entfernte Gegenstände vergrößert beobachten kann. Das Fernglas basiert in seiner Bau- und Wirkungsweise auf dem Linsenfernrohr.
Ferngläser sind meist binokular, d.h. man kann mit beiden Augen gleichzeitig hindurchblicken, und sie enthalten
Prismen, die durch Totalreflexion dafür sorgen,
dass das betrachtete Bild seitenrichtig ist und aufrecht steht. Die Leistung wird durch zwei Zahlen angegeben, z.B. 7x50, d.h. 7-fache Vergrösserung und 50 mm Objektiv-Durchmesser. Der Objektivdurchmesser bestimmt die Helligkeit des Bildes (je größer, desto heller). Meist ist auch das Sehfeld angegeben, entweder in Grad oder als Abschnitt auf 1000 m Entfernung. Das Sehfeld hängt neben der Vergrößerung auch von der Bauweise der Okulare ab.
Das rechts dargestellte Glas ist ein Porroprismenglas (nach Ignazio Porro). Man erkennt es an den Umkehrenden in denen das Porroprisma den Lichtweg umkehrt. Als zweite Alternative werden Gläser auch als Dachkantprismengläser gebaut. Das Dachkantprisma erlaubt eine schlanke lineare Bauweise. Allerdings erfordert ein Dachkantprisman höhere Fertigungspräsision. So sind bei vergleichbaren Preisen die Porroprismengläser oft besser.
Neuerdings werden auch Gläser mit Hohlspiegeln in der Form eines Schiefspieglers hergestellt.
Ein Opernglas ist ein handliches Fernglas mit niedriger Vergrösserung (2-3 fach), das zum Beispiel von Theaterbesuchern verwendet wird. Die Optik ist vom Typ des Galileifernrohrss.
Aus der Vergrößerung V und der Objektivdurchmesser D/mm ergibt sich zunächst die Austrittspupille AP und die geometrische Lichtstärke LS des Fernglases gemäß
Anschaulich ist LS die Fläche der Austrittspupille in Einheiten pi/4 mm². Die Austrittspupille ist das reelle Bild der Öffnung durch das Okular und als heller Lichtkreis vor dem Okular schwebend erkennbar, wenn man das Fernglas in einigem Abstand vom Auge hält. Grundsätzlich gilt also: Je größer die Austrittspupille, umso heller das Bild. Ist AP jedoch größer als die Pupille des menschlichen Auges (ca. 6-8 mm beim dunkeladaptierten jugendlichen Auge), so wird nicht alles Licht genutzt. Auf der anderen Seite wird das Bild bei AP unter 2 mm selbst bei hellem Sonnenschein merklich dunkler und kontrastärmer. Somit liegt die sinnvolle Vergrößerung eines Fernglases mit 50 mm Objektivdurchmesser zwischen 7- und 25-fach.
Die geeignete Objektivgröße und Vergrößerung hängt vom vorgesehenen Verwendungszweck ab. Als Allround-Fernglas (z.B. für Wanderungen) sind leichte Ferngläser zwischen 7x20 und 10x40 verbreitet, während für hobby-astronomische Zwecke Gläser ab 7x50 oder 10x50 und darüber besser geeignet sind. Für Spezialanwendungen (z.B. professionelle Astronomie oder Ornithologie) gibt es Ferngläser mit Objektivdurchmesser von 100 mm und mehr sowie Vergrößerungen bis zu 60-fach, wofür natürlich ein geeignetes Stativ erforderlich ist.
Ferner ist das Sehfeld bzw. der Sehwinkel von Bedeutung, da es den sichtbaren Ausschnitt aus dem Objekt darstellt. Allgemein gilt: Je höher die Vergrößerung, desto kleiner das Sehfeld. Doch auch die Bauweise hat Einfluss auf die Sehfeldgröße. Ein gutes 10-fach-Großfeldfernglas hat ein Sehfeld von ca. 120 m und mehr auf 1000 m Entfernung.Beschreibung
Aufbau
Leistungs- und Qualitätsbeurteilung
Theoretische Kenngrößen