Fernando Collor de Mello
Fernando Collor de Mello (* 12. August 1949, Rio de Janeiro) war Präsident Brasiliens zwischen 1990 und 1992.Als erster demokratisch gewählter Präsident Brasiliens seit 29 Jahren verbrachte er die ersten Monate seiner Amtszeit mit der Bekämpfung der Inflation, die zeitweise 25% monatlich erreichte. Er versuchte dies mit radikalen Mitteln: Er beschlagnahmte alles, was die Menschen erspart hatten unter dem Motto Kein Geld, keine Inflation, ein Konzept, das allerdings nicht aufging.
Im Jahr 1992 wurde Collor von seinem Bruder Pedro der Korruption bezichtigt. Dies führte zu Untersuchungen durch Kongress und Presse. Die dichter werdenden Beweise für Bestechlichkeit und Veruntreuung von Staatsmitteln führte zu Massendemonstrationen und Unruhen in den großen Städten Brasiliens. Im Oktober des gleichen Jahres stimmte der Kongress dafür, Collor abzusetzen.
Am 29. Dezember 1992, während ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn lief, trat Collor zurück. Verfassungsmäßig wurde der Vizepräsident Itamar Franco sein Nachfolger.
Im Dezember 1994 wurde er durch den obersten Gerichtshof von allen Korruptionsvorwürfen freigesprochen, aber er blieb von öffentlichen Ämtern für 8 Jahre ausgeschlossen.
Er kandidierte für das Bürgermeisteramt der Stadt São Paulo, jedoch ohne Erfolg, da er durch die Wählerschaft nach wie vor mit Korruption in Verbindung gebracht wird. Ebeso kandidierte er im Jahr 2002 für das Gouverneursamt in seinem Heimatstaat Alagoas, aber verlor die Wahl abermals. Somit ist im Jahr 2003 seine politische Zukunft ungewiß.