Ferdinand I. (Neapel)
Ferdinand I. (* 1423; † 25. Januar 1494 in Genua) war König von Neapel.
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Ferdinand I. wurde als Sohn Alfons' V. von Aragonien geboren, welcher sich, von der Königin Johanna adoptiert, 1421 des Throns von Neapel und Sizilien bemächtigt hatte.
Er wurde 1443 zum Prinzen von Kalabrien und Thronfolger in Neapel erklärt und vom Papst als solcher bestätigt.
Seit 1445 mit Isabella von Chiaramonte, der Tochter des Grafen Tristan von Copertino, vermählt, besetzte er nach dem Tod seines Vaters (1458) Neapel und wurde vom Papst Pius II mit diesem Königreich belehnt, hatte aber mehrere Jahre gegen den Prätendenten, den Herzog Johann von Kalabrien, Sohn Renés von Anjou, zu kämpfen.
1465 gelangte er dann in den Besitz des Reichs, und festigte seine Macht durch Vermählung seiner Tochter mit dem Neffen des Papstes Sixtus IV, Leonhard de la Rovere, und Vermählung seines Sohns Alfons mit der Tochter des Herzogs von Mailand.
Ferdinand war ein staatskluger und energischer Fürst, der die Königsmacht besonders durch Schwächung des Adels stärkte und selbst dem Papst gegenüber seine Selbständigkeit wahrte.
Auch für die materiellen Interessen (namentlich die Seidenzucht) sorgte er sehr eifrig, ebenso für die Wissenschaften, besonders die Jurisprudenz.
Kurz vor seinem Tod verband sich, aufgereizt von ihm ungünstig gestimmten Adel, Herzog Lodovico Moro von Mailand mit Karl VIII. von Frankreich zur Geltendmachung der Rechte des Hauses Anjou auf den neapolitanischen Thron.
Unter seinen Bemühungen, dieses Bündnis wieder zu lösen, starb Ferdinand am 25. Januar 1494 in Genua.
Sein Hof war ein Zentrum des Humanismus und der Renaissance.
Leben
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ferdinand, in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888-90, Bd. 6, S. 136