Femelwald
Ein Femelwald ist ein durch Femelbetrieb enstandener Hochwald. Der Femelbetrieb, auch Femelschlag, ist eine selten anzutreffende Form der Waldbewirtschaftung.Bei dieser forstwirtschaftlichen Betriebsform werden hiebreife Bäume in kleinen Gruppen entnommen. Die Flächen des Femelschlags bleiben meist unter 1 ha. So entsteht ein sich stetig verjüngender Dauerwald, in dem Bäume aller Alterstufen kleinflächig vermischt sind.
Der bewirtschaftete Femelwald wird in der gängigen Literatur des Naturschutzfaches als "ökologisch wertvoll(er)" angesehen. Durch die kleinen Parzellen unterschiedlicher Altersstadien ist er potenziell auf kleinerem Raum strukturreich. Die kleinen Kahlschlagflächen mit Naturverjüngung und auch die sich ausbildenden Übergangsbereiche (Säume), können Ersatzhabitate für selten gewordene (Tier-) Arten sein, die an diese relativ seltenen Saumbiotope und an Biotope jüngerer Sukzessionsstadien angepasst sind (vgl. Mosaik-Zyklus-Konzept als verbreitete Theorie).
Eine pauschalierende Bewertung ist daraus nicht abzuleiten, da sich durch den Femelschlag auch eine geringere Vielfalt bei den Nutzhölzern entwickeln kann; auch Monokulturen können gefemelt werden. Die naturschutzfachliche Bewertung ist auch hier abhängig von variierenden Wertvorstellungen und den Zielen der Gebietsentwicklung.
siehe auch: Plenterwald, Waldgesellschaften Mitteleuropas, Umwelt- und Naturschutz