Felix Dahn
Felix Dahn (* 9. Februar 1834 in Hamburg, † 3. Januar 1912 in Breslau) war ein deutscher Jurist, Schriftsteller und Historiker.Der Sohn einer Schauspielerfamilie war Professor für deutsche Rechtsphilosophie und Völkerrecht und Ehrendoktor der Medizin und Philosophie.
Er lehrte Rechtswissenschaft in Würzburg, Königsberg (heutiges Kaliningrad) und Breslau. Sein wissenschaftliches Hauptwerk Die Könige der Germanen erschien in 11 Bänden (1861-1907).
Dahns Popularität gründete sich auf einen historischen Roman, der zu den so genannten Professorenromanen zählt: Ein Kampf um Rom (1876). Er schildert mit deutlichen Bezügen zum zeitgenössischen Patriotismus der deutschen Reichsgründung das tragische Gegenbild, nämlich den Untergang des Ostgotenreichs in Italien im Zeitraum vom Tod Theoderichss des Großen (526) bis zur Niederlage unter König Teja (552/53). Die historischen Ereignisse sind zugespitzt auf Konflikte zwischen idealisierten Führergestalten und tyrannischen Gewaltmenschen.
Felix Dahn gilt vielen als typischer Vertreter des "Professorenromans", wie er in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Mode war. Er verzichtet jedoch in seinen Darstellungen auf die verbreiteten chauvinistischen Tendenzen, was wohl auf seine gründliche historische und juristische Ausbildung zurückzuführen ist.
Teilweise mit seiner Frau Therese - einer Nichte der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff - verfaßte er auch eine Reihe von historischen Romanen zur deutschen Frühgeschichte und Sammlungen von Sagen und mythologischen Erzählungen. Sein historisches Hauptwerk ist die "Urgeschichte der germanischen und romanischen Völker", erschienen zwischen 1880 und 1889 in vier Bänden. Darin schildert Dahn die Entwicklung der einzelnen Volksgruppen von ihren Anfängen bis zum Tode Karls des Großen.
Zwischen 1882 und 1901 ließ Dahn in 13 Bänden Kleine Romane aus der Völkerwanderung folgen.
Werke (Auswahl)
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