Feder (Vogel)
Federn sind auf der Außenhaut der Vögel wachsende Gebilde aus Keratin, die die wesentliche äußere Hülle, das Gefieder oder Federkleid, bilden. Federn schützen die Vögel einerseits vor Wasser und Kälte und statten sie andererseits mit Farben aus, die sowohl zur Tarnung gegen Feinde, als auch als Mittel der visuellen Kommunikation dienen. Hinzu kommt die feste Kontur, die sie dem Vogel verleihen, und natürlich auch die Möglichkeit des Fluges.
Table of contents |
2 Entwicklung der Vogelfeder 3 Evolution der Vogelfeder 4 Literatur 5 Weblinks |
Es gibt zwei grundsätzliche Arten der Federn, die sich im Bau unterscheiden. Dies sind zum einen die Deckfedern, die das Äußere des Körpers umfassen, sowie die unter den Deckfedern befindlichen Unterfedern (auch Daunen oder Dunen), die als wärmedämmende Schicht wirken. Obgleich eine einzelne Feder von äußerst geringem Gewicht ist, wiegt das Gefieder eines Vogels zwei oder dreimal mehr als sein Skelett.
Zu den Deckfedern zählen die Flugfedern, die Schwanz- oder Steuerfedern und die Konturfedern, die über den gesamten Körper verteilt sind. Sie bestehen aus einem langen und festen Schaft, der Rachis, sowie einer so genannten Fahne, in der sich die Federstrahlen ineinander verzahnen. Dies gibt der Feder die notwendige Steifheit und Festigkeit, die sie beispielsweise braucht, um gegen den Luftdruck beim Fliegen zu bestehen. An der Basis der Feder erweitert sich die Rachis zu einer hohlen Röhre, die in einer Pore der Haut sitzt.
Die Daunen oder Unterfedern haben keinen langen Schaft, die Rachis ist bei ihnen nur an der Federbasis angedeutet vorhanden. Auch die Fahne fehlt diesem Federtyp. Stattdessen stehen die einzelnen Federäste in Büscheln ab und die Nebenäste sind relativ lang. Diese Form der Verästelung kann auch im unteren Bereich der Deckfedern auftreten und erfüllt dort ebenfalls den Zweck der Polsterung und Isolierung.
Federn entwickeln sich aus so genannten Haarfollikeln, das sind röhrenförmige Einsenkungen der Haut. An diesen Stellen wächst zunächst ein langer Hohlstab aus verhornenden Hautzellen, den Keratocyten. Dieser Stab ist oben geschlossen, die Federäste liegen zu dem Zeitpunkt noch innerhalb des Stabes. Der Hohlstab bildet die spätere basale Scheide der Feder, die den unteren Teil der Rachis mit Seitenästen sowie die gut durchblutete Bildungszone enthält.
Die Feder wird bereits hier in der typischen Form mit einem Schaft und den Seitenästen gebildet, wobei allerdings erst spiralig die Seitenäste am Rand der Bildungszone (Epidermalkrage) gebildet werden und diese danach zentral zum Schaft verschmelzen. Beim Wachstum wird der obere Bereich der Feder von unten kommend vorwärts geschoben, indem sich unten die neuen Teile der Feder bilden.
Die genetische Steuerung der Ausbildung der Federn erfolgt durch zwei Gene, die bei Wirbeltieren allgemein als Signalgeber für das Wachstum von Gliedmaßen, Fingern und Hautstrukturen wirken. Dabei handelt es sich um die Gene Shh (Sonic hedgehog) und Bmp2 (Bone morphogenetic protein 2) sowie die dazugehörenden Proteine. Shh regt dabei die Zellteilung der Keratocyten an, während Bmp2 die Differenzierung der Zellen steuert und die Regulation des Wachstums übernimmt. Durch die Konzentrationsverteilung der beiden Proteine wird außerdem die Ober- und die Unterseite der Feder festgelegt.
Federn werden regelmäßig erneuert in der Periode der Mauser. Während der Mauser wachsen neue Federn durch die gleichen Poren, aus denen die alten ausgefallen waren.
Die verbreitete Ansicht, dass Federn eine Weiterentwicklung der Reptilienschuppen sind, ist durch die Erkenntnisse der letzten Jahre revidiert worden. Heute weiß man, dass es sich bei der Feder, wie auch bei dem Haarkleid der Säugetiere, um eine eigenständige Entwicklung handelt, die mit den Schuppen der Reptilien nicht homolog ist.
Die Evolution der Vogelfeder fand wahrscheinlich in mehreren Schritten statt. Fossile Federn geben darüber allerdings keinen Aufschluss, da die wenigen fossilen Zeugnisse von Federn bereits sehr weit entwickelte Vogelfedern zeigen. So besaß etwa der Urvogel Archaeopteryx bereits Deckfedern, die denen der heutigen Vögel entsprechen. Trotzdem ist anzunehmen, dass eine solch komplexe Struktur nicht mit einem Mal entstanden sein kann und die Fossilfunde gefiederter Dinosaurier wie etwa dem Caudipteryx oder dem Sinornithosaurus bestätigen diese Theorie.
So entstand die Vogelfeder nach Ansicht von Richard O. Prum und Alan H. Brush im Laufe der Evolution über mehrere Schritte:
Bau der Vogelfeder
Deckfedern
Unterfedern
Entwicklung der Vogelfeder
Evolution der Vogelfeder
Literatur
Weblinks