Februaraufstand (Österreich)
Der österreichische Februaraufstand begann am 12. Februar 1934 und bezeichnet den Bürgerkrieg zwischen Christlich-Sozialen und Sozialdemokraten bzw. deren Milizorganisationen Heimwehr und Republikanischer Schutzbund.Im März 1933 hatte Bundeskanzler Engelbert Dollfuß eine Abstimmungspanne im Parlament (alle drei Präsidenten waren zurückgetreten, um mit ihren Fraktionen stimmen zu können) für einen Staatsstreich genützt und die "Selbstausschaltung des Parlaments" proklamiert. Wenig später wurde der Schutzbund verboten (Austrofaschismus).
Die Kämpfe brachen aus, als Schutzbündler unter Richard Bernaschek einer Waffensuchaktion der Heimwehr (als Hilfspolizei) im Parteiheim der Sozialdemokraten, dem "Hotel Schiff" in Linz bewaffneten Widerstand leisteten. Die Kämpfe weiteten sich auf Wien und andere Industriestädte (Steyr, St. Pölten, Weiz, Eggenberg b. Graz, Kapfenberg, Bruck a. d. Mur, Wörgl) aus. Zentren des Widerstands waren in Wien Arbeiterheime und Gemeindebauten (Karl-Marx-Hof, Goethe-, Sandleiten-, Reumannhof, Schlingerhof). Die Kämpfe wurden durch den massiven Artillerieeinsatz des österreichischen Bundesheeres entschieden.
Die unorganisierte Aufstandsbewegung scheiterte maßgeblich auch daran, dass der von der Sozialdemokratischen Partei ausgerufene Generalstreik nicht befolgt wurde. Die Kämpfe endeten am 15. Februar 1934 und kosteten die Schutzbündler fast 200 Tote und mehr als 300 Verwundete, die Exekutive 128 Tote und 409 Verwundete. Zahlreiche Führer des Aufstands wurden hingerichtet. Als Folge des Aufstands wurde die Sozialdemokratische Partei, die Gewerkschaften und alle sozialdemokratischen Arbeiterorganisationen verboten.