Favoriten
''Dieser Artikel befasst sich mit einem Wiener Gemeindebezirk. Für die gleichnamige Linksammlung in Anwenderprogrammen siehe Lesezeichen (Internet)".X. Wiener Gemeindebezirk | |
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Name: | Favoriten |
Fläche: | 31,8 km² |
Einwohner: | 147.636 (Volkszählung 1991) |
Bezirksvorsteher: | Hermine Mospointner (SPÖ) |
1. Stellvertreter: | Günther Titz (SPÖ) |
2. Stellvertreter: | Klemens Rehse (FPÖ) |
Favoriten ist der zehnte Wiener Gemeindebezirk. Der Name "Favoriten" leitet sich von der Favorita, einem nur noch teilweise erhaltenen barocken Palastkomplex im 4. Bezirk (Wieden), her. Folglich wurde die Zollstation an der damaligen Südgrenze Wiens, an der Wieden lag, als Favoriten-Linie und einige jenseits dieser Zollstation erbaute Häuser als Siedlung vor der Favoriten-Linie bezeichnet.
1874 wurde die genannte Siedlung als 10. Bezirk Wiener Stadtgebiet. Erster Bezirksvorsteher war ein gewisser Johann Steudel, der in der Siedlung ein Wirtshaus betrieb. Mit fort schreitendem Wachstum der Wohn- und Industriegebiete wurde der Bezirk im Jahre 1890 erheblich Richtung Süden erweitert. 1945 bis 1955 war Favoriten Teil des sowjetischen Sektors im von den Alliierten besetzten Wien. Die letzte Erweiterung erlebte Favoriten 1957, als die ehemaligen Dörfer Rothneusiedl, Oberlaa und Unterlaa (bereits 1938 an den "Reichsgau Groß-Wien" angeschlossen) Teil des 10. Bezirks wurden.
Heute erstreckt sich Favoriten von den Anlagen der Südbahn im Norden und dem Südbahnhof im Nordosten über den Wienerberg und den Laaer Berg bis zum Liesingtal im Süden, wo es an die niederösterreichischen Gemeinden Hennersdorf, Leopoldsdorf und Schwechat angrenzt. Im Westen stößt es an den Bezirk Meidling, im Südwesten an den Bezirk Liesing, Im Norden an Margareten und Wieden und im Osten an Simmering, den 11. Wiener Bezirk, an.
Den Großteil Favoritens macht Wohngebiet mit vielfach über 100 Jahre alten Häusern und großen kommunalen Wohnhausanlagen (etwa die Hansson-Siedlung) aus. Daneben zeichnet sich der 10. Bezirk durch zahlreiche Industriebetriebe (etwa den Komplex der Ankerbrot AG) aus. Im Süden des Bezirks befinden sich Erholungsgebiete wie der Kurpark Laaer Berg, der 1974 zusammen mit dem Kurzentrum Oberlaa (Schwefelquelle) angelegt wurde. Am Nordhang des Laaer Bergs entstand bereits 1882 der Böhmische Prater als kleines Vergnügungszentrum.
In der über 150.000 Personen starken Bevölkerung Favoritens ist ein hoher Anteil an Einwanderern und Gastarbeitern (insbesondere aus Serbien, Polen und der Türkei) fest zu stellen. Viele Favoritner sprechen den klassischen wienerischen Dialekt der deutschen Sprache, der sich durch das (mit der gerollten Zunge am mittleren Gaumen gebildete) "Meidlinger L" auszeichnet.
Literatur
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