Fast-Food
Fast-Food (engl. Schnellnahrung) ist "schnelles Essen" für Menschen, die wenig Zeit haben und einer bestimmten Art der "Außer-Haus-Verpflegung", die ohne traditionelle Esskultur auskommt, nicht abgeneigt sind.Bereits in der Antike waren Vorläufer der Schnellrestaurants weit verbreitet. In größeren Städten gab es an jeder Ecke Läden, wo man warmes Essen kaufen konnte. Das war für viele die einzige Möglichkeit warm zu essen, da viele Wohnungen keinen Herd besaßen. Vorläufer der mobilen Esskultur lassen sich im 19. Jahrhundert ausmachen, als aus Russland heimgekehrte napoleonische Soldaten in Frankreich gewisse Schnellrestaurants mit dem Lehnwort Bistro (v. russ.: bystro schnell) versahen.
Der Begriff "Fast-Food" entstand in den 1950er Jahren in den USA. Im Rahmen der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts immer mehr zunehmenden Amerikanisierung kam "Fast Food" auch nach Europa und ist heute in der ganzen Welt verbreitet. Ursprünglich waren es vor allem die Hamburger, die als typisches "Fast-Food"-Menü angesehen wurden, weil man sie auch im Gehen verzehren kann, aber mittlerweile haben sich auch zahlreiche andere Schnell-Imbiss-Spezialitäten als "Fast Food" etabliert: Hähnchen vom Grill; Bratwürste (vor allem als Currywurst geschätzt); Hot Dogs, Fisch (als Fish and Chips das traditionelle englische "Fast-Food", in Deutschland allerdings mehr in Form von Fischbrötchen verbreitet); Pommes Frites (bei Jugendlichen nach wie vor sehr beliebt); Pizzen; Döner, Frühlingsrollen, Sandwicheses oder Sushi.
"Fast-Food" ist eine Verpflegung, die auf traditionelle Essensriten bewusst verzichtet und meist gar nicht mehr in einem herkömmlichen Gastlokal angeboten wird. Lediglich angelernte, gering bezahlte ("McJobs") und noch recht jugendliche Mitarbeiter, die für den Verkauf der vorproduzierten, warmgehaltenen Produkte am Tresen sorgen, sind nötig. Eine intensive Werbung und verlockend bunte Verpackungen ersetzen die gepflegte gastronomische Kultur, die Auswahl ist auf wenige Produkte reduziert und standardisiert, der Kunde kann oft anhand von Abbildungen wählen und wird nicht unnötig mit kulinarischen Fachbegriffen verwirrt.
"Fast-Food" selbst ist jedoch viel älter, als der moderne englische Name denken lässt. Wo immer viele Menschen in Eile unterwegs waren, gab es für sie auf Bahnhöfen und Märkten, in Häfen und am Wege Garküchen, fliegende Händler, Wurststände, die den Hungernden und Durstenden Speis und Trank zum Mitnehmen verkauften. "Fish and Chips" etwa bot man früher in England in Zeitungspapier eingehüllt der eiligen Laufkundschaft an. Tante-Emma-Läden hatten damals noch das Sagen. Heute dagegen sind die Anbieter meist große multinationale Konzerne, die mit "Fast-Food" ihr großes Geschäft machen. Meist sind es Fast-Food-Ketten, deren Produkte fabrikmäßig vorproduziert und konserviert werden, um sie vor Ort nur noch blitzschnell für den Kunden aufzubereiten.
Doch sollte man die kleinen Anbieter in ihren Pommes- oder Döner-Buden nicht unterschätzen, die, im Gegensatz zu den großen Ketten, mit etwas Geschick auch erfolgreich individuelle Spezialitäten anbieten können.
Die "Fast-Food"-Essgewohnheiten setzen sich selbst zu Hause fort: Der Mikrowellenherd ersetzt größtenteils den Küchenherd, statt in einer gemütlichen Runde ernährt sich die Familie individuell mit Fertigmenüs "aus dem Kühlschrank".
Kennzeichen der "Fast-Food"-Kultur sind :
- Fertignahrung,
- die laute Werbung und die bunte Verpackung (ob aus umweltfreundlichen Papier oder aus Plastik-Material),
- riesige Kühlschränke, um die Fertigprodukte aus der Tiefkühltruhe aufzunehmen,
- voluminöse Abfallbehälter, um des Verpackungsmülls Herr zu werden,
- der Mikrowellenherd, mit dessen Hilfe sich die Fertigmahlzeiten schnell und ohne viel Umstände zubereiten lassen,
- die Fritteuse,
- diverse andere Maschinen zum Aufbereiten der Fertigmenüs oder Getränke,
- Wegwerfgeschirr, Einwegflaschen und Blechdosen, um sich den Abwasch und unnötige Wege zu ersparen
- Drive-ins.
Als in den 80er Jahren amerikanische "Fast-Food"-Unternehmer sich auch in Italien ausbreiten wollten, entstand dort eine Gegenbewegung: Slow-Food. Inzwischen hat sich diese Gegenbewegung auch in vielen anderen Ländern etabliert, unter anderem auch in Deutschland.
Siehe auch: Restaurant, Gastronomie, Ernährung, Kochkunst, Mogelkennzeichnung, Fertignahrung
Filme zum Thema Fast Food
Weblinks