Faro
Dieser Artikel behandelt das Kartenspiel Faro; Es gibt auch eine Stadt gleichen Namens im Süden von Portugal, siehe Faro (Stadt).
Faro,
1. im deutschsprachigen Raum auch "Pharao" genannt, ist ein altes Hazard-Kartenspiel. Es wurde angeblich von Roma und Sinti zusammen mit den Spielkarten nach Europa gebracht; man vermutete deren Ursprung in Ägypten, daher der Name "Pharao". In Europa stammt es offenbar aus Frankreich, wird mit französischem Blatt gespielt und bringt eine Reihe von französischen Phrasen mit (u.a. "rien ne va plus").
Das Spiel ist ein reines Glücksspiel und ist inzwischen praktisch vollkommen vom Roulette verdrängt worden.
Der Bankhalter legt alle Karten einer Farbe offen vor sich. Auf diese Karten können die Spieler setzen. Sodann zieht der Bankhalter von einem weiteren Talon Karten ab; die erste Karte verliert, die zweite Karte gewinnt, d.h. die Einsätze auf die entsprechende Karte fallen an den Bankhalter oder werden von ihm ausbezahlt. Dabei kommt nur dem Wert der Karte eine Bedeutung zu, nicht ihrer Farbe.
Die letzte Karte des Talons, die zuunterst liegt, wird vor Beginn des Spiels vorgezeigt und gewinnt nicht; von dieser kleinen Chance zu seinen Gunsten wird der Bankhalter (der sich einem nicht zu unterschätzenden Risiko aussetzt) bezahlt.
Es gibt verschiedene Arten auf die Karten zu wetten; statt ein Deck auf dem Tisch auszubreiten, kann auch ein jeder Spieler sein eigenes Deck bekommen. Der Bankhalter bestimmt Mindest- und Höchstgebot. Es gibt verschiedene Regeln zum Verdoppeln, Halbieren, Zurückziehen und Versetzen der Einsätze. Geht es um die Bank, so heißt es "va banque".
Dieses Spiel hat viele Schicksale entschieden, im Europa des Ancien Regime wie im Wilden Westen. Es ist vermutlich eines der ältesten Kartenspiele. Mit ihm sind große Risiken verbunden; dies sowie die Herrschaft des Zufalls und der Zahlen, die bekanntlich zum Aberglauben verführt, waren mit der Hauptgrund, warum in Europa über lange Jahrhunderte das Kartenspiel überhaupt verboten war.
2. ein spontangäriges Lambikbier, bei dem nach dem Verschneiden verschiedener Lambiks zu Geuze zur weiteren Flaschengärung Kandiszucker hinzugegeben wird. Siehe auch Bier.