Familienprojekt (Migration)
Der Begriff Familienprojekt (Migration) weist auf die homonyme Verwendung des Begriffes Familienprojekt auch bei Migrationsfragen hin. Der Begriff Migration wird selber homonym benutzt, so folgt hier eine Beschreibung der Spezifika der Migration als Familienprojekt:Die Migration von Menschen nach Deutschland, und auch die transnationale Migration, tritt nicht nur bei Einzelpersonen auf, sondern auch im Zusammenhang mit Familien. Im Zuwanderungsgesetz ist z.B. das Nachzugsalter von Familienangehörigen von Zuwanderern geregelt. Deshalb wird Migration im 6. Familienbericht „Familien ausländischer Herkunft - Leistungen - Belastungen - Herausforderungen“ des BMFSFJ, 2000, als Familienprojekt bezeichnet, das genartionsübergreifend stattfindet und nicht in einer Generation abgeschlossen ist. U.a. durch diesen Bericht des BMFSFJ aus dem Jahr 2000 ist klargestellt, dass die B.R. Deutschland ein Einwanderungsland ist und dass die Integration der Migranten durch den zeitlich nahen Nachzug der Familienmitglieder gefördert und stabilisiert wird.
In die B.R. Deutschland Zuwandernde kommen aus über 180 Staaten, mit Zugehörigkeiten weiter variirender Ethnien und Religionen. Migranten haben die unterschiedlichsten Migrations- oder Fluchtgründe, haben die Absicht, kurz oder länger in Deutschland zu bleiben oder nur durchzuwandern.
Seit 1996 gibt es eine Statistik zum Familiennachzug. Diese weist eine Grössenordnung von 55.000 bis 63.000 Familienangehörige im Jahr aus. Zwei Drittel des Familiennachzugs sind Ehepartner und etwa ein Drittel sind Kinder (20.000). Verglichen mit der Zahl der primären Migranten von 649.249 Personen addiert sich die Anzahl eines Zehntel dieser Anzahl durch Familiennachwanderung.
"Integrationspolitik muss verstärkt die ‘ganze Familie’ in den Blick nehmen und diese Perspektive zumindest ergänzend und verstärkend neben die "Familienmitglieder-Zielgruppenorientierung" setzen, die heute vor allem in der Form von Kinder-, Jugend- und Mädchenprojekten umgesetzt wird," heißt es im von Wolfgang Erler und Monika Jaeckel erstellten Zwischenbericht zum dji-Projekt ("Der soziale Nahraum in seiner Integrationsfunktion für Familien ausländischer Herkunft"), weil die Familien von Migranten auch einen Lebensraum darstellen, der einer Integration entgegenwirken kann, da sich der Spracherwerb und die Überwindung der kulturtellen Fremdheit verzögern können.
Siehe auch:
Genderkompetenz, Zentralkomitee der deutschen Katholiken, ZdK, Gender Mainstreaming, Das Parlament, BMFSFJ, MdB, Binationale Familie, Partnerschaft, Integration, Zuwanderung, Immigration, Emmigration, online
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