Fallout (Spiel)
Ein Computerrollenspiel, entwickelt von den Black Isle Studios und vertrieben von Interplay. Fallout zeichnet eine düstere Zukunftsvision einer Welt nach dem Atomkrieg, wobei jedoch trotz des ernsten Hintergrundes Witz und Charme nicht zu kurz kommen. Bei den Fans aufgrund seiner fesselnden Hintergrundgeschichte, der grossen Handlungsfreiheit und des unnachahmlichen schwarzen Humors beliebt, hat es eine große Community hinter sich vereinigt, die inzwischen gespannt auf einen dritten Teil des inzwischen in einer Fortsetzung erschienenen Spiels wartet.
Mit diesen Worten beginnt die Geschichte von Fallout, die den Spieler in eine postapokalyptische Dystopie unserer eigenen Welt entführt.
Nahezu die komplette Erde wurde durch einen Atomkrieg verwüstet, und die wenigen, die nicht sofort verbrannten oder den Strahlentod starben, mussten in einer lebensfeindlichen und todbringenden Welt überleben. Weite Teile des Planeten wandelten sich in Wüsten, und der (namensgebende) Fallout verteilte die Radioaktivität in jeden Winkel der Erde. Doch jene, die all die Widrigkeiten überlebten, begannen irgendwann den Versuch eine neue Zivilisation aufzubauen. Bald schon erhoben sich die ersten kleinen Siedlungen aus der atomaren Asche.
Bevor der Krieg eskalierte und die Zivilisation unterging, hatten jedoch einige wenige tausend Menschen in einem Verbund von Bunkern, den sogenannten Vaults Schutz und Zuflucht gefunden. Als die ersten Bomben fielen, schlossen sich die Bunkertüren und trennten die Bunkerbewohner vom Rest der Welt. Viele Jahre lebten sie isoliert, waren geschützt vor den Widrigkeiten der verstrahlten Umwelt - bis in einem Bunker, Vault 13, ein Computersystem ausfiel:
Ein Steuerchip für die Wasseraufbereitungsanlage. Ohne funktionierende Wasserversorgung würden die Bewohner des Bunkers nicht mehr lange überleben können, und so schickten sie einen von ihnen vor die schützenden Tore des Bunkers, in eine ihnen inzwischen fremd gewordene Welt. Diese Person ist der Held der Geschichte und seine Geschicke werden vom Spieler gesteuert. Ziel ist es, einen neuen Wasserchip aufzutreiben und Informationen über die Umwelt zu sammeln.
Story
Krieg. Krieg ist immer gleich.Gameplay
Als erstes hat der Spieler die Möglichkeit, seine Spielfigur seinen Wünschen anzupassen und einen eigenen Helden zu generieren. Alternativ kann ein bereits vorgefertigter Held bzw. eine vorgefertigte Heldin ausgewählt werden. Ist das erledigt, findet sich der Spieler vor den Toren des Bunkers wieder, das Geschehen wird dabei aus einer isometrischen Perspektive dargestellt. Spielfigur, Objekte und Umgebung sind dabei alle handgezeichnet. Auf der Suche nach einem Ausgang der Höhle, in dem der Bunkereingang liegt, trifft der Spieler auch auf die ersten Gegner, und das Spiel wechselt in den Kampfmodus. Durch den Kampf, aber auch durch das Lösen von Rätseln und Aufgaben, erhält die Spielfigur schliesslich Erfahrungspunkte, die ab einer bestimmten Menge einen Stufenanstieg ermöglichen und so Möglichkeit geben, die Spielfigur in ihren Fähigkeiten zu verbessern. Im Laufe des Spiels wird der Spieler mit zahlreichen anderen Charakteren konfrontiert, die er nicht nur bekämpfen muss. Viele sind ihm auch (mehr oder weniger) freundlich gesonnen und handeln mit ihm, erteilen ihm Aufträge oder liefern ihm wichtige Informationen. Einige spezielle Charaktere schliessen sich u.U. dem Spieler an und unterstützen ihn in den Kämpfen.Rollenspielsystem
Nachdem ursprünglich GURPS als Grundlage dienen sollte, wurde nach Lizenstreitigkeiten ein eigenes System entwickelt, das auf 3 zentralen Charaktereigenschaften basiert:
Zum einen besitzt die Spielfigur 6 Attribute; Stärke, Wahrnehmung, Beweglichkeit, Intelligenz, Charisma und Glück. Diese Attribute modifizieren zahlreiche Aspekte des Gameplays. So kann ein Spieler, der eine hohe Stärke besitzt, wesentlich mehr Items mit sich herumtragen als ein Spieler mit geringerer Stärke, eine hohe Beweglichkeit resultiert in mehr Aktionspunkten pro Kampfrunde. Die Attribute bleiben prinzipiell das ganze Spiel über gleich, eventuell ergibt sich im Spielverlauf jedoch die Möglichkeit zur Verbesserung. Auch können Merkmale (s.u.) die Attribute unter Umständen modifizieren.
Der zweite grosse Aspekt des Systems sind die Talente des Spielers, sie bestimmen wie gut (oder wie schlecht) die Spielfigur bestimmte Tätigkeiten ausfüren kann. Zur Auswahl stehen verschiedene Waffentalente, aber auch Fähigkeiten wie das Öffnen von Schlössern, das Verhandeln oder das Stehlen finden sich darunter.
Als dritter Punkt exisitieren einige spezielle Merkmale der Spielfigur, die den Charakter genauer beschreiben und weitere Möglichkeiten zur Spezialisierung bieten. So erhält eine Spielfigur, die "Begabt" als Merkmal gewählt hat, einen Punkt pro Attribut zusätzlich, allerdings dürfen dan auch pro Stufenanstieg weniger Talente gesteigert werden. Bei der Generierung dürfen nur 2 Merkmale gewählt werden.
Alle 3 Charakterstufen darf ein zusätzliches Merkaml der Figur gewählt werden. Haben die bei der Generierung wählbaren Merkmale noch je einen Vorteil und einen Nachteil, ist dies bei den im Spielverlauf wählbaren Merkmalen nicht mehr der Fall und es stehen nur noch rein positive Merkmale zur Wahl.Kampfsystem
Das Kampfsystem in Fallout ist ausschliesslich rundenbasiert. Die Spielfigur besitzt entsprechend ihrer Eigenschaften eine bestimmte Anzahl an Aktionspunkten, die für verschiedene Tätigkeiten wie das Angreifen, die Fortbewegung oder den Einsatz von Talenten eingesetzt werden können. Wird die Runde des Spielers beendet, obwohl noch Aktionspunkte vorhanden sind, werden diese auf den Rüstungswert der Spielfigur addiert.
Im eigentlichen Kampf bestimmt das zur verwendeten Waffe zugehörige Talent die Trefferwahrscheinlichkeit, wobei der gezielte Schuss auf eine bestimmte Körperpartie, z.B. die Augen, die Wahrscheinlichkeit weiter verringert. Dieser Nachteil wird aber durch einen erhöhten Schaden und eine höhere Chance auf kritische Treffer ausgeglichen. Auch ist es so möglich, dem Gegner gezielt Verletzungen beizubringen. Ein Widersacher, der aufgrund eines kritischen Treffers an den Augen erblindet ist, stellt kaum noch eine Gefahr dar, da er so gut wie nicht mehr in der Lage ist den Spieler zu treffen. Natürlich kann die Spielfigur selbst ebenfalls derartige Verletzungen erleiden, die aber durch Einsatz eines Talentes oder den Besuch eines Arztes geheilt werden können.
Das Spiel bietet weiterhin eine Vielzahl an Waffen und Gegenständen an. Die Auswahl reicht dabei von einfachen Schlagringen über Maschinenpistolen zu Flammenwerfern und hochmodernen Plasmagewehren, wobei viele Waffen real exisitierenden Modellen nachempfunden sind.Medikamente und Drogen
In der Welt von Fallout exisitieren eine Vielzahl von Medikamenten und Drogen, die alle einen bestimmten Nutzen haben. Das Medikament Rad-Away beispielsweise ermöglicht den Abbau von Strahlung im eigenen Körper. Hält sich die Spielfigur längere Zeit in einem verstrahlten Gebiet auf, so wird sie - in Abhängigkeit von ihrer Resistenz gegen Strahlung - früher oder später verstrahlt werden, was zu einem schnellen Ende des Heldenlebens führen kann.
Die wohl am häufigsten verwandten Medikamente sind Stimpacks, die verlorene Lebenspunkte wieder auffrischen - kaum ein Spieler wird ohne ausreichenden Vorrat an Stimpacks eine gefährliche Gegend betreten.
Neben den Medikamenten gibt es noch spezielle Drogen, die für kurze Zeit die Attribute der Spielfigur erhöhen, oft aber auch negative Begleiterscheinungen haben. Bei übermässigem Gebrauch von Drogen, aber auch bestimmten Medikamenten, kann die Spielfigur von der verwendeten Substanz abhängig werden. Nimmt sie die betreffende Substanz nicht regelmässig ein, leidet sie unter Entzugserscheinungen und erleidet Abzüge bei ihren Eigenschaften.Fallout 2
Fallout erhielt mit Fallout 2 einen Nachfolger, der zeitlich etliche Jahre nach dem ersten Teil spielt. Der Spieler steuert einen Nachfahren der Spielfigur des ersten Teils, der nun ein G.E.E.K(Garden Eden Creation Kit finden muss.
Der Umfang des Spiels wurde erheblich ausgedehnt und viele neue Waffen und Items hinzugefügt, so dass der zweite Teil bei vielen Spielern der ersten Stunde Anklang fand. Leider war die Originalversion mit zahlreichen Bugs behaftet, die durch Patches jedoch zum Grossteil eliminiert wurden. Ein dritter Teil der Fallout-Serie namens Van Buren wurde von Interplay angekündigt; zum Entsetzen vieler Fans der Serie löste Interplay jedoch kurz vor der Fertigstellung des Projektes das Entwicklerteam Black Isle Studios auf. 2 Tage vor Weihnachten waren die Programmierer arbeitslos und die Zukunft von Van Buren schien ungewiss. Vor kurzem hat sich jedoch Bethesda die Rechte an der Fallout-Serie sichern können und wlll von Grund auf einen "neuen" dritten Teil entwickeln.Weblinks