Fabian Gottlieb von Bellingshausen
Fabian Gottlieb Thaddeus (Faddej Faddejewitsch) von Bellingshausen (* 20. September 1778 auf Ösel; † 13. Januar 1852 in Kronstadt) war russischer Seefahrer und Offizier.
Leben
Bereits mit 10 Jahren begann er seine militärische Laufbahn als Kadett an der Seefahrtakademie in Kronstadt. 1797 tritt er als Offizier in die russische Flotte ein. 1803 bis 1806 nahm er an der ersten russischen Weltumseglung unter Krusenstern teil.
1819 wurde er mit der Leitung der vom russischen Zaren Alexander I initierte Expetition in die Südpolarregion beauftragt. Als Kapitän der Korvette Wostok (600 t) bricht er zusammen mit dem Versorgungsschiff Mirny (560 t, Kapitän: Lasarew) im August in Kronstadt auf. Auf der Hinreise werden zunächst die polynesischen Tuamotuinseln kartografiert. Im Verlaufe der eigentlichen Unternehmung wird dann sechsmal der südliche Polarkreis überquert und die Antarktis umsegelt. Es war erst die zweite Expedition überhaupt, die soweit nach Süden vorstieß. Im August 1820 wurde der 70. Breitengrad erreicht.
1821 entdeckt die Expedition Alexander I. Land und die Peter-I.-Insel. Im August des selben Jahres kehren die Schiffe nach Kronstadt zurück.
Nach der Rückkehr wurde Bellingshausen zum Kommandanten der Ostseeflotte ernannt, 1828 dann zum Vizeadmiral und 1839 schließlich zum Kriegsgouverneur und Hafenkommandant von Kronstadt.
Nachlass
Nach ihm ist die Bellingshausensee und eine der Gesellschaftsinseln benannt.
Die Beschreibung seiner Südpolar-Expedition erschien 1831 in russischer Sprache in Petersburg. Eine deutsche Übersetzung wurde erst 1902 veröffentlicht.