Fürstenzug
Der Fürstenzug in Dresden ist ein überlebensgroßes Bild eines Reiterzuges, der auf ca. 24.000 Porzellanfliesen aufgetragen wurde. In der Augustusstraße, also zwischen Semperoper, Hofkirche, Schloss und Georgentor auf der einen Seite und der Frauenkirche auf der anderen Seite, wurde dieses Kunstwerk auf der Außenseite des Langen Ganges an der Nordwand des Stallhofs vom Schloss angebracht. Heute ist es eines der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Dresden.
Table of contents |
2 Fakten 3 Wer wird dort abgebildet? |
Geschichte
Schon 1589 wurde diese Wand mit einer Kalkfarbenmalerei versehen. Anlässlich der 800-Jahr-Feier des Fürstenhauses der Wettiner wurde das Werk vom Künstler Wilhelm Walter von 1872 bis 1876 in Sgraffitotechnik ausgeführt und war nicht sehr witterungsbeständig. In den Jahren 1904 bis 1907 wurde dieses Wandbild durch fugenlose aneinander gesetzte Porzellanfliesen der Meißner Porzellanmanufaktur ersetzt. Auf das Hinzufügen des letzten sächsischen Königs Friedrich August III auf das schon historisch gewordene Bild wurde verzichtet.
Die Luftangriff auf Dresden überstand der Fürstenzug wie durch ein Wunder und es mussten nur ca. 200 Fliesen ersetzt werden. Von 1979 bis 1980 wurde das Bild gereinigt und restauriert.
Fakten
Wer wird dort abgebildet?
Insgesamt werden 93 Personen abgebildet. Es sind 35 Markgrafen, Kurfürsten und Könige Sachsens sowie 58 Wissenschaftler, Künstler, Handwerker, Soldaten, Kinder und Bauern und weiterhin zahlreiche Pferde und zwei Windhunde dargestellt. Neben Vertretern der Kreuzschule, der Leipziger Universität und der Technischen Bildungsanstalt in Dresden sind der Maler Ludwig Richter, die Bildhauer Ernst Julius Hähnel und Johannes Schilling und schließlich Wilhelm Walther selbst mit Gehilfen hinter dem Tross der Regierungshäupter zu sehen. Sämtliche Regenten des Hauses Wettin sind in der Reihenfolge ihrer Regierungszeit angeordnet und unter jedem kann man den Namen und die Regierungszeit der Person lesen.
Abgebildete Regenten:
- Konrad der Große (1127-1156)
- Otto der Reiche (1156-1190)
- Albrecht der Stolze (1190-1195)
- Dietrich der Bedrängte (1195-1221)
- Heinrich der Erlauchte (1221-1288)
- Albrecht II (1288-1307)
- Friedrich der Gebissene (1324-1349)
- Friedrich der Ernsthafte (1324-1349)
- Friedrich der Strenge (1349-1381)
- Friedrich der Streitbare (1381-1428)
- Ernst (1464-1486)
- Friedrich der Sanftmütige (1428-1464)
- Albrecht der Beherzte (1486-1500)
- Friedrich der Weise (1486-1525)
- Johann der Beständige (1525-1532)
- Johann Friedrich der Großmütige (1532-1547)
- Georg der Bärtige (1500-1539)
- Heinrich der Fromme (1539-1541)
- Moritz (1547-1553)
- August (1553-1586)
- Christian I (1586-1591)
- Christian II (1591-1611)
- Johann Georg I. (1611-1656)
- Johann Georg II. (1656-1680)
- Johann Georg III (1680-1691)
- Johann Georg IV (1691-1694)
- August II (1694-1733) (August der Starke)
- August III (1733-1763)
- Friedrich Christian (1763)
- Friedrich August der Gerechte (1763-1827)
- Anton der Gütige (1827-1836)
- Friedrich August II (1836-1854)
- Johann (1854-1873)
- Albert (1873-1902)
- Georg (1902-1904)