Fächerflügler
Fächerflügler | ||||||||||||||
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Die Fächerflügler (Strepsiptera) sind Insekten, die wenigstens einen Teil ihrer Entwicklung als Innenparasiten anderer Insekten durchmachen. Sie gehören zu den Holometabolen Insekten (Holometabola). Von den bekannten 500 Arten leben in Europa etwa 60 . Die Körperlänge der Männchen beträgt zwischen 1,5 und 7,5 mm, die der Weibchen zwischen 1,5 und 30 mm.
Table of contents |
2 Fortpflanzung und Entwicklung 3 Systematik der Fächerflügler |
Die Fächerflügler weisen einen ausgeprägten Sexualdimorphismus auf.
Die Männchen sind immer geflügelt, wobei die Vorderflügel zu Halteren umgebildet sind. Die großen Hinterflügel sind vor dem Schlüpfen fächerartig gefaltet (daher der Begriff "Fächerflügler") und besitzen ein nur sehr rudimentäres Flügelgeäder. Das hinterste Brustsegment, an dem die Flügel ansetzen, ist sehr groß. Die Männchen besitzen außerdem sehr große Facettenaugen mit vielen Einzelaugen und Antennenn mit seitlichen Fortsätzen . Ihre Lebensdauer als erwachsene Tiere beträgt nur wenige Stunden. Diese Zeit ist gerade ausreichend, um die Weibchen mit Hilfe der von denen abgegebenen Duftstoffe (Pheromone) zu finden und zu begatten. Dies findet meist in der Morgendämmerung statt.
Die Weibchen sind immer ungeflügelt.
Die Weibchen der "niederen" Strepsiptera sind freilebend. Sie sind den Männchen ähnlich, nur einfacher gebaut. Die Komplexaugen (Facettenaugen) bestehen aus wenigen Einzelaugen und die Antennen sind kürzer und haben keine Fortsätze. Manche Tiere verbleiben zeitlebens in ihrer festen Hülle, dem Puparium, das sich aus den Häuten (Exuvien) des letzten Larven- bzw. Puppenstadiums zusammensetzt und können deshalb nicht von Männchen begattet werden. Solche Weibchen reproduzieren sich selbständig (Parthenogenese).
Die Weibchen der "höheren" Strepsiptera (Stylopidia) haben sich an vollständig an die Lebensweise als Innenparasiten angepaßt. Das geschlechtsreife Weibchen bohrt sich nur mit dem vorderen Körperende aus dem Hinterleib des Wirtes. Sie haben höchstens einfache Mundwerkzeuge, selten Antennen und Facettenaugen. Kopf und Vorderkörper sind zu einer Kopfbrust verschmolzen, die Beine sind reduziert. Der Hinterleib wird mit zunehmender Larvenentwicklung sackartig, wodurch sie madenartig wirken. Die inneren Organe bilden sich zurück, bis nur noch die Geschlechtsorgane vorhanden sind.
Die Partnerfindung erfolgt bei den Fächerflüglern durch Pheromone, denen das Männchen zum abgebenden Weibchen folgt. Dort injiziert es die Spermien in den Hinterleib des Weibchen, welches keine spezielle Geschlechtsöffnung besitzt. Die Weibchen "produzieren" dann etwa einige hundert bis tausende winzige Larven, die frei beweglich sind und mit Beinen, Augen und Sprungborsten ausgestattet sind. Dieses erste Larvenstadium sucht andere Insektenarten als Wirt auf und dringt in diesen ein. Oft wird schon die Larve des Wirtes befallen. Die erste Larve der Fächerflügler wird auch als das Infektionsstadium bezeichnet. Im Wirt häutet sie sich zum zweiten Larvenstadium, dem Freßstadium. Sie lebt in dieser Zeit von den Körpersäften (Hämolymphe) des Wirtes und häutet sich noch mehrere Male zu höheren Zweitlarvenstadien. Danach verläßt die weibliche Zweitlarve den Wirt und verpuppt sich("niedere" Fächerflügler) bzw. durchbricht sie die Außenhülle des Wirtes zwischen den Segmenten, sodass der Kopf und die Brust herausragen und verpuppt sich ("höhere" Fächerflügler Stylopidia). Die gehäutete Hülle wird nicht abgelegt, sondern das Tier verbleibt darin und häutet sich weiter. Die entstehende Hülle wird als Puparium bezeichnet. Die männlichen Tiere bleiben im Wirt, bohren sich mit dem Vorderende aus dem Hinterleib des Wirtes und verpuppen sich. Die geschlechtsreifen Männchen schlüpfen dann aus ihrem Puparium, indem sie den Deckel absprengen und machen sich auf die Suche nach paarungsbereiten Weibchen.
Die von Fächerflüglern besiedelten Wirte werden als stylopisiert bezeichnet.Bau der Fächerflügler
Fortpflanzung und Entwicklung