Exostose
Unter Exostose versteht man eine umschriebene Vermehrung der kompakten Knochensubstanz (Compacta), mit Wachstum nach außen, einerseits als hyperplastische Reaktion (auf einen Reiz hin, wie beispielsweise Druck auf diese Stelle) andererseits auch als gutartiger Tumor (Entstehung ohne erkennbare Ursache), wobei üblicherweise eine langsame Wachstumstendenz besteht.Exostosen können an den verschiedensten Knochen auftreten, typisch sind beispielsweise subunquale Exostosen (unter den Nägeln), (Pseudo-)Exostosen des Großzehengrundgelenks (am Köpfchen des I. Mittelfußknochens - oft mit einem Halux valgus verbunden), sowie Gehörgangsexostosen.
Je nach Lokalisation kommt es zu Schmerzen, Entzündungszeichen und eventuell funktionellen Störungen (Verminderung des Hörvermögens bei Gehörgangsexostosen).
Treten in Folge der Exostosen solche Probleme auf, besteht die Therapie in einer Abmeißelung des überschüssigen Knochens, das heißt in örtlicher Betäubung oder auch Vollnarkose wird das Gewebe über der Exostose gelöst, anschließend wird der Knochen mit dem Bohrer oder Meißel entfernt und das Gewebe darüber wieder verschlossen. Die äußere Wunde sollte in circa 14 Tagen verheilt sein, bis zur völligen Beschwerdefreiheit kann es länger dauern.
Die erwähnten Gehörgangsexostosen zum Beispiel liegen breitbasig der Gehörgangswand an. Sie kommen meist beidseitig vor und treten gehäuft bei Wassersportlern auf. Aus diesem Grund macht man den Reiz des Kaltwassers für die Entstehung dieser Exostosen verantwortlich. Gehörgangsexostosen sind nicht selten, verursachen jedoch oft keine Beschwerden, sodass sie meist als Zufallsbefund bei einer HNO-ärztlichen Untersuchung festgestellt werden. Sie können jedoch eine Größe erreichen, die zu einer fast vollständigen Verlegung des Gehörgangs führt. Dann kann es rezidivierenden Gehörgangsentzündungen kommen, zu Hörverschlechterungen oder zu einem Barotrauma des Außenohrs. Werden solche Gehörgangsexostosen symptomatisch, sollten sie, wie andere Exostosen, chirurgisch entfernt werden.