Evolutionstheorie und Schöpfungsglaube
Dieser Artikel scheint thematisch einem anderen Artikel zu gleichen, bzw. es könnte sich um einen getrennten Artikel zu einem synonymen Begriff handeln. Scheuen Sie sich nicht, die Artikel inhaltlich an der aus Ihrer Sicht geeignetsten Stelle zusammenzubringen oder ggf. besser voneinander zu trennen. Verlinken Sie die Artikel ggf. sinnvoll miteinander. Kommentieren Sie schließlich bitte auf der Seite Artikel zum gleichen Thema den Doppeleintrag als erledigt!Der Doppeleintrag befindet sich unter: Kreationismus
Das Thema Evolutionstheorie und Schöpfungsglaube ist ein Teilgebiet der Auseinandersetzung zwischen modernen naturwissenschaftlichen Theorien einerseits und Thesen, die sich auf eine religiöse Weltdeutung berufen andererseits.
Da die Evolutionstheorie zunächst in Europa entstand, wo das Christentum die Kultur lange geprägt hatte, wird die religiöse Position nachfolgend auf der Grundlage der Bibel formuliert.
Die Gegensätze zwischen dem naturwissenschaftlichem Modell und den religiösen Thesen sind im Wesentlichen folgende:
- Das gesamte Dasein entstand in sechs Tagen und war am siebten vollendet (Sch). - Das Universum begann vor mehreren Milliarden Jahren und ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht "fertig" (Ev).
- Alle Grundtypen von Lebewesen entstanden unmittelbar aus dem Schöpfungswillen eines Gottes. (Die Zusammenfassung der Lebewesen zu Arten ist in Evolutions- und Schöpfungslehre unterschiedlich.) (Sch). - Das Spektrum der Arten hat sich in einem langen Entwicklungsprozess durch Fortpflanzung der besser Angepassten und Aussterben der schlechter Angepassten aufgefächert. Hinter dem allgemeinen Gesetz ist kein "Wille" erkennbar (Ev).
- Der Mensch ist Gott ebenbildlich und herrscht über die Schöpfung im Sinne eines Hüters der Schöpfung (Sch). - Der heutige Mensch ist ein Zwischenergebnis der Evolution, nicht ihr Abschluss. Er war bisher beispiellos erfolgreich, doch kann sein Erfolgsmodell kippen. Es kann aber auch in eine neue, selbstgesteuerte Evolutionsphase übergehen (Ev).
Andererseits rufen vereinfachte Evolutionsmodelle bei vielen Kreationisten Kritik hervor.
Menschen, die sich an der Bibel orientieren, weisen demgegenüber seit langem darauf hin, dass die Bibel nicht nur eine, sondern zwei Schöpfungserzählungen überliefert, die erst durch genauere Analyse harmonisierbar sind (s. Schöpfung, Abschnitt "Christentum"). Entstehungszeiträume und -reihenfolgen sind für verschiedene Deutungen offenbar unerheblich. Zudem wird die am siebten Tag vollendete Schöpfung gleichwohl als fortwährend vom "Schöpferhauch" Gottes durchwaltet beschrieben (z.B. Psalm 104). Um lange Zeiträume zu integieren, wurde von einigen Auslegern die (umstrittene) Lückentheorie entwickelt, die von einem langen, nicht näher beschriebenen Zeitraum zwischen 1. Mose 1:1 und 2 ausgeht.
Andererseits gibt es nach wie vor einige Lücken in der Evolutionsforschung.
Die Annahme eines höchst komplexen und im Einzelnen und Ganzen staunenswerten Evolutionsvorgangs einerseits und der Glaube an einen Gott, der die Innenseite und Triebkraft dieses Werdens ist, schließen einander nach der Auffassung einiger christlicher Kreise nicht aus.