Evangelisch-Lutherische Freikirche
Die Evangelisch-Lutherische Freikirche (ELFK) ist eine lutherische Freikirche. Sie ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Sehma (Sachsen). Ihre Gemeinden befinden sich hauptsächlich in Sachsen sowie in Thüringen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Bayern. Eine Gemeinde befindet sich in Vorarlberg (Österreich).
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Die Evangelisch-Lutherische Freikirche geht zurück auf diejenigen lutherischen Gemeinden im Königreich Sachsen, die sich ab 1871 von der sächsischen Landeskirche trennten. Grund war hier nicht die Union von lutherischen und reformierten Gemeinden (eine solche hat es in Sachsen offiziell nie gegeben), sondern vielmehr die liberalen Tendenzen, die sich in der lutherischen Landeskirche breit machten (etwa Einführung des "Religionseides", d.h. Pfarrer wurden nicht mehr auf das lutherische Bekenntnis verpflichtet). Daher verließen seinerzeit viele Pfarrer die Landeskirche und gründeten 1876 die "Evangelisch-Lutherische Freikirche in Sachsen". Dabei wurde für unabhängige lutherische Kirchen erstmals der Begriff "Freikirche" verwendet. In den folgenden Jahren schlossen sich auch Gemeinden aus anderen Bundesstaaten des Deutschen Reichs (Nassau, Hannover, Bayern, Preußen u.a.) an, weshalb die Freikirche später den Zusatz "in Sachsen und anderen Staaten" in ihren Namen aufnahm. Die Freikirche pflegte auch enge Kontakte zur "Missouri-Synode", einer lutherischen Kirche in den Vereinigten Staaten, die von Auswanderern gegründet worden war.
Nach dem 2. Weltkrieg waren die Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Freikirche getrennt. Die westdeutsche Evangelisch-Lutherische Freikirche schloss sich 1972 der SELK an. Die ostdeutsche Evangelisch-Lutherische Freikirche ging 1972 mit der "Evangelisch-lutherischen (altlutherischen) Kirche auf dem Gebiet der ehemaligen DDR" eine partnerschaftliche "Vereinigung selbständiger Evangelisch-Lutherischer Kirchen in der DDR" ein. Sie kündigte jedoch 1984 einseitig diese Zusammenarbeit wieder auf. Ein formeller Zusammenschluss war es ohnehin nie gewesen. In Westdeutschland, wo die Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Freikirche seit 1972 zur SELK gehörten, trennten sich 1989 Teile einzelner Gemeinden von der SELK. Nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten konnte sich auch die Evangelisch-Lutherische Freikirche mit diesen wieder vereinigen. Sie besteht somit bis heute als eigenständige Freikirche weiter.
An der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Freikirche steht der Präses, derzeit Rolf Borszik.
Als "Parlament" hat die Freikirche eine Synode, die einmal im Jahr tagt. Sie hat 32 stimmberechtigte Delegierte und Pastoren aus den 16 Pfarrbezirken. Neben der Synode gibt es einen Synodalrat als Leitungsgremium.
In Leipzig unterhält die Evangelisch-Lutherische Freikirche ein Seminar zur theologischen Ausbildung.Geschichte
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