Eurasischer Luchs
Eurasischer Luchs | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
|
Der Eurasische Luchs (Lynx lynx) ist eine in Eurasien verbreitete Art der Luchse. Im deutschen Sprachgebrauch ist fast immer diese Art gemeint, wenn von "dem Luchs" die Rede ist.
Table of contents |
2 Lebensraum 3 Lebensweise 4 Gefährdung 5 Systematik 6 Literatur 7 Weblinks |
Mit einer Kopfrumpflänge von bis zu 1,30 m (plus zwischen 11 und 25 cm Schwanz) und einer Schulterhöhe von 65 cm ist der Luchs die größte Katze Europas. Er wiegt bis zu 38 kg. Mit den anderen Arten der Gattung teilt er die langen Pinselohren, den rundlichen Kopf und den sehr kurzen Schwanz. Sein Fell ist gelb bis graubraun und trägt oft eine Zeichnung aus dunkleren Flecken oder Streifen. Die Fleckung ist vom Lebensraum abhängig und ändert sich von Region zu Region. Der Eurasische Luchs trägt einen sehr ausgeprägten Backenbart.
Im deutschen Volksglauben galt er als außerordentlich hellhörig ("Ohren wie ein Luchs") und verstohlen ("jemandem etwas abluchsen").
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Luchses in Europa und Asien ging von den Pyrenäen bis nach Sibirien.
In Europa findet man den Nordluchs nur in einigen geschützten Beständen, die meist durch Auswilderung entstanden.
In Deutschland wurde 1846 bei der Ruine Reußenstein der letzte Luchs in Deutschland erlegt.
Heute gibt es wieder Luchse im Pfälzer Wald und einzelne aus Tschechien einwandernde Luchse im Bayerischen Wald. Im Nationalpark Harz läuft ein Auswilderungsprojekt, und einzelne Luchse wurden auch schon wieder im Schwarzwald gesichtet (wahrscheinlich aus der Schweiz eingewandert). 2002 kam es zu der ersten Geburt freilebender Luchse seit der Wiedereinführung: Im Harz hatte ein Luchspaar Nachwuchs geworfen.
Heute leben 90 % aller Eurasischen Luchse in der sibirischen Taiga, daneben existieren bedeutendere Populationen im Kaukasus und in Kleinasien. In Europa gibt es Luchspopulationen in den Alpen, Karpaten, Dinariden, am Balkan, im Jura, den Vogesen, dem Pfälzer Wald, dem Böhmerwald, im Baltischen Gebiet und in Skandinavien.
Der Eurasische Luchs ist ein Waldtier, das offene Landschaften ebenso meidet wie die Nähe menschlicher Siedlungen, daneben finden sich die Tiere heute - vermutlich unter anderem durch Gegenwart von und Verfolgung durch Menschen - auch in der felsigen Gebirgszone und in den Hochebenen Zentralasiens.
Der Luchs lebt als Einzelgänger, der vor allem nachts jagt. Wild wie z. B. Rehe macht die bevorzugte Beute aus, falls diese nicht erreichbar ist, ernährt er sich auch von Hasen, Mäusen oder Hörnchen, daneben werden wenn vorhanden auch Haustiere wie Ziegen und Schafe angegriffen. Im Winter wagen es Luchse mitunter, auch Rotfüchse zu töten. Nach Katzenart schleichen sich Luchse an die Beutetiere heran und springen sie überraschend an.
Die Pärchen finden sich nur zur Paarungszeit zwischen Februar und April zusammen. Die zwei bis drei Jungen werden meist nach einer Tragzeit von zehn Wochen in einer Felsenhöhle geboren und bleiben bis zum nächsten Frühjahr bei der Mutter.
Die Lebensdauer eines Luchses liegt bei zehn bis zwölf Jahren, es wird allerdings auch von bis zu 24 Jahre alten Einzeltieren berichtet.
Die Art ans Ganzes gilt im Jahre 2004 nicht als gefährdet, die Jagd auf Luchse ist aber in den meisten Staaten wie auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz entweder verboten oder streng reguliert.
Der Eurasische Luchs wird heute üblicherweise als eigenständige Art betrachtet. Man findet gelegentlich noch den Eurasischen Luchs mit dem Kanadischen Luchs und dem Pardelluchs zu einer gemeinsamen Art, dem Nordluchs, zusammengefasst.
Siehe auch: Ausgestorbene Tierarten Europas
Merkmale
Lebensraum
Lebensweise
Gefährdung
Systematik
Literatur
Weblinks