Eugène Atget
Eugène Atget (* 12. Februar 1857 in Libourne/Frankreich; † 4. August 1927 in Paris), französischer FotografAtget begann seine Karriere zunächst mit mäßigem Erfolg als Schauspieler. Nachdem er dann einige Zeit aus Liebhaberei fotografiert hatte, machte er 1938 die Fotografie zu seinem Beruf. Sein Thema war Paris, die Stadt, in der er in der Rue Campagne-Première 17bis wohnte und die er liebte.
Bedarf für diese Aufnahmen gab es nicht nur bei Touristen und Sammlern, sondern auch bei Malern und Bühnenbildnern, die seine Fotos als Vorlagen für ihre eigene Arbeit nutzten. Später verkaufte er auch ganze Serien an Museen und Bibliotheken. Obwohl er sich auf diese Weise seinen Lebensunterhalt verdienen konnte, schaffte er doch nicht den großen Durchbruch - weder finanziell noch künstlerisch.
Atget fotografierte mit einer 18×24 cm Kamera, was zu der Zeit bereits als altertümliche Ausstattung galt. Er weigerte sich beharrlich, auf die ihm von seinem Freund Man Ray angebotene Rolleiflex umzusteigen, da sie ihm 'zu schnell' sei.
1920 verkaufte Atget einen große Teil seiner Sammlung an die Ecole des Beaux Arts. Dieser Verkauf war aber weniger ein großes Geschäft als vielmehr die Rettung für seine Sammlung, die bereits deutliche Lagerschäden aufwies. Durch Man Ray lernte Atget die junge Fotografin Berenice Abbott kennen, die nach seinem Tod seine Sammlung aus seinem Nachlass aufkaufte, in Büchern publizierte und schließlich an das Museum of Modern Art in New York verkaufte. Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass Atget noch den Stellenwert erhielt, der ihm zukommt - wenn auch erst posthum.