Erzherzog Johann
Erzherzog Johann von Österreich (* 20. Januar 1782 in Florenz; † 11. Mai 1859 in Graz). Er war das 13. Kind von Großherzog Leopold, dem späteren Kaiser Leopold II., von Toskana.Nachdem sich seine militärischen Ambitionen nach der Niederlage gegen Napoleon in Tirol verflüchtigten, widmete er sich der Steiermark. Dort ging er als der große Modernisierer der Steiermark in die Geschichte ein und wurde für die Steirer zur Identifikationsfigur schlechthin. 1811 legte er den Grundstein für das Joanneum in Graz, den Vorläufer für die Technische Universität, aber auch weitere Gründungen beruhten auf den Anregungen Erzherzog Johanns, wie z.B. das steiermärkische Landesarchiv 1817, die berg- und hüttenmännische Lehranstalt 1840 in Vordernberg (ab 1849 als Montanuniversität nach Leoben übergesiedelt), die steiermärkische Landwirtschaftsgesellschaft 1819, die Wechselseitige Brandschadenversicherungsanstalt, die steiermärkische Sparkasse, die Landesoberrealschule 1845 sowie der historische Verein für Steiermark 1850. Durch den Erwerb einer Blechfabrik in Krems bei Voitsberg und von Kohlgruben bei Köflach wurde er auch zum Fabrikanten.
1841 kaufte er die Herrschaft Stainz, wo man ihn 1851 auch zum ersten frei gewählten Bürgermeister kürte.
Besonders erwähnenswert ist die Durchsetzung der Trassierung der Südbahn von Wien nach Triest über den Semmering und durch die Mur-Mürzfurche nach Graz. Selbst wenn Johann sich selbst als Nichtliberaler bezeichnete, so hatte er doch ein bestimmtes liberales Gedankengut. Mit dem Habsburgerhof stand er oft im Konflikt, insbesondere zu jener Zeit als er eine Bürgerliche heiratete, nämlich Frau Anna Plochl.
1848 wählte ihn die Frankfurter Nationalversammlung zum Reichsverweser. Nach dem Scheitern der Märzrevolution legte er das Amt jedoch Ende 1849 wieder nieder. Erzherzog Johann liegt in Schenna bei Meran (Südtirol) begraben.