Erythropoietin
Erythropoietin (kurz auch EPO) ist ein in den Nieren gebildetes Glykoprotein-Hormon, das die Bildung von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) fördert. Bestimmte Nierenerkrankungen (Niereninsuffizienz) führen deshalb zur Blutarmut (Anämie).Je mehr rote Blutkörperchen dem menschlichen Blutkreislauf zur Verfügung stehen, desto leistungsfähiger arbeitet der gesamte Organismus, weil entsprechend viel Sauerstoff den Zellen zur Verfügung steht. Aus diesem Grund wird Erythropoietin spätestens seit dem Jahr 1998 zu Doping-Zwecken missbraucht. Vor allem Ausdauersportler profitieren von der Wirkung; durch den erhöhten Anteil an roten Blutkörperchen im Blut steigt allerdings die Gefahr von Blutgerinnseln. Erythropoietin steht auf der Dopingliste der internationalen Anti-Doping-Organisation WADA, sein Einsatz ist also im Wettkampfsport verboten.
Ein erhöhter Erythropoietin-Wert lässt sich auch auf natürlichem Weg über Training erreichen, so dass der Nachweis des Dopings mit künstlich (gentechnisch) hergestelltem Erythropoietin schwierig ist. Erst seit 2000 ist der Nachweis im Urin möglich, allerdings immer noch aufwändig.
Erythropoietin wurde mit der gewichtigen Nebenrolle, die es bei der Tour de France 1998 unter anderem durch Funde bei der Festina-Mannschaft erlangte, Inbegriff der leistungssteigernden, aber nicht nachweisbaren Sportdroge.