Erotomanie
Als Erotomanie oder Liebeswahn - nach dem französischen Gefängnispsychiater und Fotografen Gaëtan Gatian de Clérambault (1872-1934) auch als "de-Clérambault-Syndrom" benannt - wird in der Medizin die wahnhaft ausgeprägte, unwiderstehliche Liebe zu einer meist unerreichbaren Person bezeichnet und in der ICD-10 mit F52.7 klassifiziert.In weiterem Sinne wird darunter auch ein ausschließlich von genitalen Trieben geleitetes Verhalten verstanden, so dass Don Juan hier oft als Paradebeispiel für einen Erotomanen herangezogen wird. Tiefenpsychologisch lässt sich dieser Widerspruch durch die Annahme aufheben, dass die "Liebe" zu den Frauen in Wirklichkeit den Versuch darstellt, die Frau an und für sich und die Gesellschaft als solche - hier über die Negation aller Konventionen - zu bestrafen, da die eigene Mutter unerreichbar und der eigene Vater keine Hilfe war. Damit kehrt sich allerdings der "Antrieb" um: Die Motivation im Verhalten eines "Don Juan" liegt nicht mehr im Ausleben der Sexualität, sondern diese wird als Bestrafungs- und Abgrenzungsinstrument eingesetzt.
Eine isolierte Erotomanie in medizinischem Sinne ist selten. Meist kommt sie als Begleiterscheinung anderer psychischer Störungen vor.
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Symptome
Eine durch nichts zu erschütternde Überzeugung, die Liebe beruhe auf Gegenseitigkeit wird durch fehlgedeutete Gesten und andere Signale des Gegenenübers genährt. Ablehnung und Abgrenzungsversuche des Gegenübers werden z.B. als Koketterie oder als Versuch gedeutet, der sexuellen oder andersweitigen Anziehung des Erotomanen zu entkommen. Oft versucht dieser, in Kontakt mit dem Obkekt seiner Begierde zu treten. Briefe, Besuche, Telefonate sind die Folge,so dass die Erotomanie im englischen Sprachraum auch als Stalking, der Erotomane selbst als "Stalker" bezeichnet wird.
Geschichte
De-Clérambault veröffentlichte seine umfassende Beschreibung der Störung als "Les Psychoses Passionelles" 1942.
Early references to the condition can be found in the work of Hippocrates, Erasistratus, Plutarch and Galen. In the psychiatric literature it was first referred to in 1623 in a treatise by Jacques Ferrand (Maladie d'Amour ou Melancolie Erotique) and has been variously called "old maid's psychosis", "erotic paranoia" and "erotic self-referent delusions" until the common usage of the terms erotomania and de Clerambault's syndrome.
Berrios and Kadinksy (see references) have outlined several periods of history through which the concept of erotomania has changed considerably:
- Classical times - early eighteenth century: General disease caused by unrequited love
- Early eighteenth - beginning nineteenth century: Practice of excess physical love (akin to nymphomania or satyriasis)
- Early nineteenth century - beginning twentieth century: Unrequited love as a form of mental disease
- Early twentieth century - present: Delusional belief of "being loved by someone else"