Ernst Heinkel
Ernst Heinkel (* 24. Januar 1888 in Remshalden-Grunbach; † 30. Januar 1958 in Stuttgart) war ein deutscher Ingenieur.
Ernst Heinkel beschäftigte sich schon frühzeitig mit der damals noch jungen Fliegerei. Zunächst jedoch begann seine Karriere mit einem Maschinenbau-Praktikum in einer Erzgießerei. Mit Aufkommen der Zeppeline wurde seine Faszination für Flugzeuge erst recht geschürt, so daß er 1909 nach Frankfurt am Main ging und sich eine internationale Flugshow anzusehen. Schon im Jahr darauf baute er sein erstes eigenes Flugzeug nach den Planvorlagen von Henri Farman.
Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurde er bei der Luftverkehrsgesellschaft (LVG) als Ingenieur eingestellt und baute dort zahlreiche Flugzeuge gemäß dem Farman-Stil. Dann ging er zu den Albatros Flugzeugwerken wo er sein erstes, eigenes Flugzeug, die Albatros B-II, einen Aufklärer, entwickelte. Während des gesamten Ersten Weltkriegs kam dieser Flugzeugtyp zum Einsatz. 1914 wechselte Ernst Heinkel abermals die Stelle zu den Hansa-Brandenburg Flugzeugwerken, für die er einige Wasserflugzeuge entwarf.
Im Jahre 1922 dann gründete Ernst Heinkel in Rostock-Warnemünde sein eigenes Unternehmen, die Ernst Heinkel Flugzeugwerke. Auf Grund der schweren Kriegsauflagen nach dem Verlust des Ersten Weltkriegs wie sie in den Versailler Verträgen beschrieben waren, durfte Deutschland jedoch nur sehr bedingt eigene Flugzeuge bauen. Dies führte dazu, daß sich Ernst Heinkel nach ausländischen Partnern und Sponsoren umschaute, für die er Flugzeuge entwarf, die dann wiederrum unter Lizenz im Ausland gebaut werden konnten. Einen solchen Partner fand er in der Kaiserlichen Japanischen Kriegsmarine, für die Heinkel katapultgestartete Wasserflugzeuge - lizenzbasiert - in Schweden bauen ließ. In Deutschland wurden seine Katapult-Wasserflugzeuge hingegen nur in der zivilen Seefahrt als Postflugzeuge auf den großen Ozeanriesen installiert.
Mit der Machtergreifung Hitlerss begannen auch die Heinkel Flugzeugwerke wieder mit der Entwicklung von eigenen Flugzeugen, vermehrt vor allem für die Luftwaffe. Darüber hinaus war Ernst Heinkel von der Idee von Hochgeschwindigkeitsflugzeugen besessen. Deshalb spendete er Wernher von Braun einige seiner Flugzeug, damit von Braun an diesen seinen neuartigen Raketenantrieb testen konnte. 1938 wurde mit der HE 176 das erste Raketenflugzeug der Welt getestet. In Hans von Ohain fand Heinkel jedoch den richtigen Visionär, denn sie teilten beide die gleiche Leidenschaft. Heinkel stellte von Ohain als Chefingenieur in seinen Werken an und dieser entwickelte mit seinem Team das HE S3, das erste Strahltriebwerk der Welt. Am 27. August 1939 startete das erste Düsenflugzeug von den Heinkel Flugzeugwerken in Warnemünde.
1942 wurde Heinkel von den Nazis quasi-enteignet. Er wurde solange inhaftiert bis er bereit war seine Flugzeugwerke an Hermann Göring zu verkaufen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann 1950 der Neubeginn in Stuttgart mit der Produktion von Motoren, ab 1955 der Bau von Kabinenrollern und ab 1958 die Flugzeugentwicklung in Speyer unter dem Namen Ernst Heinkel-Fahrzeugbau. Die Firma ging 1964 in der Vereinigte Flugtechnische Werke GmbH (VFW) - Fokker Gmbh auf, die heute unter Pfalz-Flugzeugwerke GmbH firmiert.