Ernst Busch (Schauspieler)
Ernst Busch (* 22. Januar 1900 in Kiel; † 8. Juni 1980 in Berlin) war ein deutscher Sänger, Kabarettist, Schauspieler und Regisseur. In den 1920er Jahren trat er in verschiedenen Kabaretts in Berlin mit seinen sozialkritischen, demokratischen und sozialistischen Liedern sowie Arbeiterliedern auf und war ein bekannter Interpret der Lieder von Kurt Tucholsky.Busch sollte nach der Machtergreifung durch das Naziregime von der SA verhaftet werden, durch glückliche Umstände gelang diese Verhaftung beim ersten Mal nicht. Busch war gewarnt und konnte Deutschland verlassen, geriet aber in Belgien nach der Invasion durch die Nazitruppen doch noch in die Hände der Faschisten und kam nach Moabit ins Gefängnis. Die gegen ihn erhobene Anklage Hochverrat hätte eigentlich zu damaliger Zeit zur Todestrafe geführt, durch Einflussnahme von Gustaf Gründgens erhielt er nur vier Jahre Haft.
Bei Ende des 2. Weltkrieges wurde er von der Sowjetarmee aus dem Zuchthaus in Brandenburg befreit. Er trat wieder als Sänger auf, blieb zunächst in Wilmersdorf, wo er ein Haus besaß, wohnen, verlegte seinen Wohnsitz jedoch 1951 in den östlichen Teil Berlins. In der Folgezeit hatte er Engagements bei Erwin Piscator und Bert Brecht. Bei letzterem führt er auch Regie.
In den 1960er Jahren war er aufgrund seines Gesundheitszustandes gezwungen, sich mehr und mehr von der Bühne zurückzuziehen. Da er sich offensichtlich mit den politischen Machthabern in der DDR angelegt hatte, wurde er zudem mehr oder weniger kaltgestellt. Es gelang ihm aber dennoch seinen langgehegten Plan der Veröffentlichung der Geschichte der demokratischen Lieder und der Lieder der Arbeiterschaft auf Schallplatte zu verwirklichen.