Erik Reger
Erik Reger (* 8. September 1893 in Bendorf am Rhein, † 10. Mai 1954 in Wien), eigentlich Hermann Dannenberger, ist ein deutscher Schriftsteller.
Erik Reger war Sohn einer Bergmannsfamilie. Nachdem er das Realgymnasium absolviert hatte, begann er ein Studium der Literatur und Geschichte in Bonn, das er dann in München und Heidelberg weiterführte. Er nahm als Soldat am ersten Weltkrieg teil und geriet in englische Kriegsgefangenschaft.
In den Jahren 1919 bis 1927 war er als Pressereferent und Bilanzkritiker bei der Friedrich Krupp AG tätig. Seine Erfahrungen dort flossen in seinen ersten und bekanntesten Roman "Union der festen Hand" ein, der 1931 erschienen ist, und für den Reger (gemeinsam mit Ödön von Horvath) mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet wurde. Der Roman wurde 1933 zusammen mit dem 1932 erschienenen zweiten Roman "Das wachsame Hähnchen" von den Nationalsozialisten verboten. 1979 wurde er für das Fernsehen verfilmt.
Neben seiner Tätigkeit bei der Krupp AG arbeitete Reger als Theaterkritiker für verschiedene Zeitungen und als Mitarbeiter des Rundfunks in Köln. Ab 1927 Mitarbeit bei der Essener Literatur- und Theaterzeitschrift "Der Scheinwerfer", ab 1928 war er Herausgeber der Wochenschrift "Westdeutscher Beobachter".
In den Jahren 1934 bis 1936 lebte Reger in der Schweiz. Anschließend kehrte er nach Deutschland zurück, wo er zunächst in der Werbeabteilung einer pharmazeutischen Fabrik, dann als Lektor der Romanabteilung des arisierten Ullstein Verlages, dem Deutschen Verlag in Berlin, tätig war.
1945 wurde Reger Lizenzträger, Mitherausgeber und Chefredakteur der Berliner Zeitung "Der Tagesspiegel". Als erster Vertreter des deutschen Pressewesens nach dem zweiten Weltkrieg besuchte er 1945 die Vereinigten Staaten.
Er erlag 1954 während der dritten Generalversammlung des Internationalen Presseinstitutes in Wien einem Herzinfarkt.
Erik Reger hat in erster Linie Romane verfaßt. Nach seinem erfolgreichen Erstling "Union der festen Hand" (1931) erschien 1932 "Das wachsame Hähnchen", in dem er den Werdegang eines typischen Opportunisten währen der Inflationsjahre schildert. Im Jahr darauf erschien "Schiffer im Strom", 1935 "Lenz und Jette. Chronik einer Leidenschaft" und "Napoleon und der Schmelztiegel".
Im 1937 erschienenen "Heimweh nach der Hölle" schildert er den Verfall einer korsischen Familie. Eine Neufassung dieses Romans erschien 1943 unter dem Titel "Die Insel der goldenen Finsternis". 1941 erschienen "Kinder des Zwielichts" und "Der verbotene Sommer".
Außer den Romanen veröffentlichte Reger 1943 einen Band mit Erzählungen unter dem Titel "Urbans Erzählbuch". 1947 erschienen politische Essays unter den Titeln "Zwei Jahre nach Hitler. Fazit 1947" und "Vom künftigen Deutschland".
Aus dem Nachlass wurde 1955 die Novelle "Raub der Tugend" über die Halsbandaffäre der Königin Marie Antoinette herausgegeben.Leben
Werke