Erich von Manstein
Erich von Manstein (* 24. November 1887 in Berlin, † 10. Juni 1973 in Irschenhausen (heute Icking) in Bayern; eigentlich Erich von Lewinski) war Generalfeldmarschall der Wehrmacht. Einige bezeichnen ihn als einen der größten Generäle des letztes Jahrhunderts.
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Ausbildung und Erster Weltkrieg
Erich von Lewinski entstammte einer alten preußischen Soldatenfamilie. Nach Adoption durch General Georg von Manstein wurde er Erich von Manstein genannt. Seine Erziehung erfolgte im Alter von 13 bis 19 Jahren im Kadettenkorps, 1913/14 besuchte er die Kriegsakademie in Berlin.
Nach schwerer Verwundung zu Beginn des Ersten Weltkrieges belegte er verschiedene Stabsstellen und nahm bis Kriegsende an zahlreichen Schlachten teil. Manstein wurde nach dem Krieg in die Reichswehr übernommen. Es folgte ein Wechsel zwischen verschiedenen Generalstabsstellen und Truppenkommandos.
1939 war Manstein im Rang eines Generalleutnant als Chef des Generalstabs der Heeresgruppe Süd im Rahmen des Polenfeldzugs tätig. Er erarbeitete den Angriffsplan des Westfeldzuges und nahm an diesem als Chef des Stabes der Armeegruppe A unter Generaloberst Gerd von Rundstedt teil.
1940 wurde er zum General befördert und ihm wurde das Ritterkreuz verliehen. Seinen Planungen folgend wurden die deutschen Panzerkräfte gegen Frankreich geschickt genutzt (Operationsplan Sichelschnitt), der Feldzug wurde zum Blitzkrieg.
1941 war Manstein bis zum September kommandierender General des 56. Panzerkorps an der Ostfront. Ab September war er Oberbefehlshaber der 11. Armee, zu diesem Zeitpunkt erhielt er den "Reichenau-Befehl", der Soldaten der Wehrmacht zu Verbrechen an der sowjetischen Bevölkerung aufrief und diese legitimierte. Der Befehl wurde von Manstein in abgeänderter Form an die Truppe weitergegeben. Auf dieses Geschehnis hat sich später die Anklage seines Kriegsverbrecherprozesses bezogen.
1942 befehligte er die Eroberung der Krim und der Festung Sewastopol, danach erfolgte die Ernennung zum Generalfeldmarschall am 1. Juli. Im Oktober fiel sein ältester Sohn Gero an der Ostfront, im November scheiterte sein Versuch als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Don (Süd) die 6. Armee aus Stalingrad zu befreien. Manstein hatte daraufhin allerdings maßgeblichen Anteil daran, den Zusammenbruch des deutschen Südflügels der Ostfront als Folge der Katastrophe von Stalingrad zu verhindern. Die Niederlage an der Ostfront wurde so allerdings nur hinauszögert.
1943, im März, gelang es ihm im Rahmen einer Gegenoffensive Charkow einzunehmen. Er erhielt das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Während und nach der Stalingrad-Krise wurde ein immer stärker werdendes Zerwürfnis zwischen Manstein und Hitler deutlich. Am Widerstand in der Wehrmacht und an einem Staatsstreich gegen Hitler wollte sich Manstein aber nicht beteiligen, da er meinte, dies mit seiner soldatischen Ehre nicht vereinen zu können.
1944 wurde er von Hitler wegen verschiedener Differenzen des Kommandos enthoben, gleichzeitig erhielt er die Schwerter zum Ritterkreuz.
1945 wurde er von britischen Truppen interniert.
Erich von Manstein wurde 1949 von einem britischen Militärgericht wegen Rücksichtslosigkeit gegenüber der Zivilbevölkerung bei der Kriegsführung zu 18 Jahren Haft verurteilt. Die Haftstrafe wurde später auf zwölf Jahre herabgesetzt. Entlassen wurde er, aufgrund eines Augenleidens, schon nach vier Jahren. 1955 erschien sein autobiographisches Werk Verlorene Siege. In diesem schrieb er den endgültigen Zusammenbruch der militärischen Inkompetenz Hitlers zu. Seine These, dass die Feldzüge grundsätzlich anders verlaufen wären, hätten die Generale über mehr eigenen Spielraum verfügt, ist zumindest umstritten. Bis 1960 beriet Manstein die Bundesregierung beim Aufbau der Bundeswehr.
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