Erich Neumann (Drittes Reich)
Erich Neumann (* 1892, † 1948) war deutscher Staatssekretär im Amt des Beauftragten für den Vierjahresplan in der Zeit des Nationalsozialismus.Schon im November 1938 war Neumann Teilnehmer einer Besprechung bei Göring über die Arisierung der Wirtschaft sowie die Kennzeichnung und Isolierung der Juden. Auf der Wannsee-Konferenz vertrat er die Ministerien für Wirtschaft, Arbeit, Finanzen, Ernährung, Verkehr sowie für Bewaffnung und Munition. Als Staatssekretär Görings wachte Neumann über die Interessen der kriegswirtschaftlichen Behörde und forderte, jüdische Arbeiter aus kriegswichtigen Betrieben vorerst nicht zu deportieren.
Leben
Geboren in Forst (Niederlausitz) in einer evangelischen Familie als Sohn eines Fabrikbesitzers. Abitur, studierte Jura und Volkswirtschaft in Freiburg, Leipzig und Halle. 1914-1917 Kriegsdienst, zuletzt als Oberleutnant. 1920 Regierungsassessor im Preußischen Innenministerium, danach beim Landratsamt Essen. 1923 Regierungsrat im Preußischen Handelsministerium. 1927 bis 1928 Landrat in Freystadt (Niederschlesien), danach als Ministerialrat erneut im Handelsministerium. September 1932 Ministerialdirektor im Preußischen Staatsministerium, dort zuständig für Verwaltungsreformen. Mai 1933 Eintritt in die NSDAP, August 1934 Eintritt in die SS. Ende 1935 im Preußischen Staatsministerium, Oktober 1936 im Amt des Beauftragten für den Vierjahresplan Hermann Göring. Ab Sommer 1938 Staatssekretär, ab 1941 stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Kontinentalen Erdöl AG zur Ausbeutung der Ölvorkommen in den besetzten Gebieten der Sowjetunion. Ab August 1942 Generaldirektor des Deutschen Kalisyndikats GmbH. 1945 Internierung. Anfang 1948 wegen Krankheit entlassen.