Epistemische Logik
Die
epistemische Logik (
griech επιστημη "Wissen") ist eine Art der
Aussagenlogik. Sie ist eine der wichtigsten Formen
philosophischer Logik und beschäftigt sich – anders als andere Formen der
Logik – nicht mit dem Begriff der
Wahrheit einer
Aussage, sondern mit den Begriffen
- Glauben
- Für-möglich-halten
- Überzeugt-sein und
- Wissen
sowie deren Verbindungen zu komplexeren Kalkülen. Die epistemische Logik zeigt damit die systematischen Zusammenhänge zwischen den Wissensformen auf, zum Beispiel dem vorausgesetzten Wissen für weiteres Für-möglich-halten oder der Selbstreflexion des Wissens, und rekonstruiert die grundlegenden Begriffe der
Erkenntnistheorie in der Logik.
Beispiele:
- Ich weiß, dass p → Ich weiß, dass ich weiß, dass p
- Ich weiß nicht, dass p ≠ Ich weiß, dass nicht p
Als
mehrwertige Logik, die nicht nur die Begriffe
wahr und
falsch anerkennt, ist die epistemische Logik daran interessiert zu zeigen, wann eine Aussage jeweils als bewiesen gilt, wann sie geglaubt, behauptet, gewusst wird. Sie beschäftigt sich ebenso mit dem Begriffen
Lüge und
Irrtum und behandelt die Aussageformen möglicher Welten und der
Wahrscheinlichkeit. Die Übergänge zur Logik der Wahrscheinlichkeiten sowie zur
doxastischen Logik (Logik des Glaubens) sind fließend.
Siehe auch: Fuzzy-Logik, Ungewissheit, Wissen
Literatur
- Wolfgang Lenzen: Glauben, Wissen und Wahrscheinlichkeit. Springer, Wien/New York 1980
- Klaus Wuttich: Glaube, Zweifel, Wissen. Modale und nichtmodale epistemische Logik. Eine logisch-philosophische Studie. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1991