Epistel
Epistel (griech./lat. epistula "Brief") war im älteren Deutsch ein gebräuchliches Wort für "Brief" im Allgemeinen und speziell für die Briefe im Neuen Testament.
Liturgie
Später verengte sich der Begriff auf die liturgische Brieflesung, d.h. auf die dem Evangelium vorausgehende Schriftlesung im Gottesdienst. Im katholischen Sprachgebrauch wird dafür heute gewöhnlich "(Erste / Zweite) Lesung" gesagt.
Die Epistellesung hat in der katholischen Messfeier geringeren Rang als das Evangelium, in dem "der Herr selbst spricht". Dieses ist dem Diakon oder Priester vorbehalten, wird mit Kerzen und Weihrauch verehrt und mit dem Halleluja begrüßt. Für die Sonntagsevangelien ist oft ein kostbares Evangeliar vorhanden. Die Epistelabschnitte stehen im Lektionar und werden in der Regel von Lektor/innen vorgetragen.