Entomophagie
Entomophagie ist der Verzehr von Insekten.Unabsichtlich kommt dieses Verhalten auch in unserer Kultur häufiger vor, als die meisten von uns ahnen. Nicht nur Blattläuse im Salat oder Apfelwicklerlarven im Obst, sondern in vielerlei verarbeiteten Nahrungsmitteln können auch trotz modernster Technologie Verunreinigungen durch Insekten nicht völlig vermieden werden.
Während andere Gliederfüßer wie beispielsweise Hummer, Garnelen, Krebse oder Shrimps als teure Delikatessen gehandelt werden, reagieren die meisten Mitteleuropäer heutzutage mit Ekel auf das Ansinnen, absichtlich Insekten zu essen.
In früheren Zeiten war und in anderen Kulturkreisen ist auch heute noch bewußte Entomophagie jedoch völlig normal. In Thailand gilt eine Riesenwasserwanzenart als Leckerbissen. In Mexiko werden Agavenraupen dem Agavenschnaps Mezcal zugefügt. Der sogenannte Buschmann-Reis besteht eigentlich aus einer Ameisenart. Auch die australischen Aborigines ernährten sich auf ihren Wanderungen entlang der Traumpfade u.a. von diversen Insektenarten bzw. deren Larven.
Bereits ca. 700 v.Chr. wurde in einer assyrischen Darstellung ein Festmahl mit Heuschrecken als Delikatessen abgebildet. Die Bibel und der Koran enthalten Hinweise auf das Essen von Heuschrecken. Auch die Griechen und Römer taten sich an Insekten und ihren Larven gütlich.
Angesichts des sehr hohen Nährstoffgehaltes sind manche Insekten sehr hochwertige Lebensmittel. Termiten weisen beispielsweise mehr als doppelt so viel Eisen auf als die gleiche Menge mageres Rindfleisch. Außerdem enthalten Insekten sämtliche essentiellen Aminosäuren. Gerade Raupen sind besonders proteinreich.