Entfernungseinstellung
Die Entfernungseinstellung in der Fotografie - auch Fokussierung genannt - besteht in der Einstellung der richtigen Brennweite des Objektivs auf das Motiv. Während Motive bei der Entfernung von Unendlich typischerweise einen Objektiv- oder Kameraauszug in der Länge der Brennweite erfordern, ist für die Einstellung auf nähere Motive ein längerer Objektivauszug nötig. Für ein Bild im Abbildungsmaßstab m 1:1 bedarf es der doppelten Brennweite.Die Entfernungseinstellung ist das Verhältnis der Gegenstandsweite zur Bildweite (Verhältnis der Entfernungen von Objektiv zu Motiv und von Objektiv zu Film.
Genaugenommen kann nur ein Punkt im Motiv zu einem Punkt im Film generiert werden, also nur eine Motivebene in der Filmebene scharfgestellt werden. Da das menschliche Auge Abweichungen von der Schärfe bis zu einem gewissen Maß noch als scharf empfindet, entsteht in der Praxis ein Schärfebereich, auch Schärfentiefe genannt.
Wird ein scharfer Punkt auf dem Film durch einen Strahlenkegel hergestellt, der vom Objektiv mit seiner Spitze genau auf den Film führt, so entstehen Unschärfen, wenn der Kegel zu weit oder nicht weit genug reicht. Die Spitze wird dann entweder beschnitten oder in der spiegelbildlichen Projektion verlängert - in beiden Fällen entstehen in der Filmebene Zerstreuungskreise Z, deren Durchmesser für bestimmte Bildformate normiert sind.
Zerstreuungskreise werden mit der Blendenöffnung gesteuert; kleine Blendenöffnungen erzeugen kleinere Durchmesser und umgekehrt. Eine kleine Blendenöffnung führt daher zu einem größeren Schärfebereich.
In der Praxis wird ein dreidimensionaler Bereich des Motivs zuerst zum Nahpunkt des gewünschten Schärfebereichs und dann zu seinem Fernpunkt angesteuert. Die endgültige Schärfeeinstellung wird auf die Mitte zwischen beiden Werten des Objektivauszugs gesetzt. Aus diesem Wert ergibt sich die nötige Blende bei gegebenem Licht und der entsprechenden Verschluss-Zeit und Filmempfindlichkeit.