Emulator
Als Emulation wird in der Computertechnik das funktionelle Nachbilden eines Systems durch ein anderes bezeichnet. Das nachbildende System erhält die gleichen Daten, führt die gleichen Programme aus und erzielt die gleichen Ergebnisse wie das nachgebildete System. Ein Emulator ist ein System, das ein anderes emuliert. Zu unterscheiden sind Hardware- und Software-Emulatoren.Ein Hardware-Emulator ist ein elektronisches Gerät, das einen Mikroprozessor (CPU) funktionell, elektrisch und mechanisch (Gehäuse und Pins) nachbilden kann. Die Verbindung zur Prozessorbaugruppe wird mittels Sockel und passendem Stecker erstellt. Er wird auch als in circuit emulator (ICE) bezeichnet.
- Beispiel: Ein Faxmodem emuliert für den Computer einen Drucker, wird also über einen speziellen Druckertreiber angesprochen. Dem Telefonnetz gegenüber emuliert es ein Faxgerät.
- Beispiele:
- MacOnLinux, das z.B. einen Pegasos-Rechner in einen PowerPC-basierten Macintosh-Clone verwandelt
Eine Terminalemulation erlaubt die Interaktion mit textorientierten Programmen über eine grafische Oberfläche.
Table of contents |
2 Emulierte Systeme 3 ROMs 4 Weblinks |
Emulatoren werden für verschiedene Zwecke eingesetzt:
Anwendungsbereiche
Siehe auch: Simulator, Bochs, Dosbox, PearPC
Emulatoren existieren für fast jedes System, so für
Emulierte Systeme
In letzter Zeit spielen Emulatoren auch in der Freeware-Szene eine bedeutende Rolle. So bietet etwa der GameBoy Advance durch seine relativ einfache Programmiersprache (eine vereinfachte Version von C) die Möglichkeit, Spiele und Anwendungen zu programmieren, die dann auf einem Emulator genutzt werden.
Für den Nutzer, der Emulatoren z.B. zum Ausführen von alten, kommerziellen Computer- und Videospielen einsetzt, ist problematisch, dass diese auch dann noch unter dem Schutze des Urheberrechts stehen, wenn es sie seit mehreren Jahren nicht mehr zu kaufen gibt.
Software älterer Computersysteme, besonders der Spielekonsolen, ist häufig nur in Form von ROM-Bausteinen verfügbar. Da sich ROMs relativ einfach auslesen lassen, arbeiten Emulatoren in der Regel problemlos mit so genannten ROM Dateien (oder auch ROM Images), die in verschiedenen Dateiformaten vorliegen. Ähnlich wird mit Kopien von Software, die auf Bändern oder Disketten ausgeliefert wurden. Auch hier sind Tape Images bzw. Disk Images für die Benutzung mit einem Emulator verbreitet.
Verschiedene Dateiendungen verweisen auf bestimmte ROM-Formate:
ROMs
Der bekannteste Emulator und der mit Abstand beliebteste, ist MAME.
Mame steht für "Multiple Arcade Machine Emulator" und emuliert in der aktuellen Version v.0.81u7 insgesamt 2.417 Arcade-Automaten (Clones und non-Working Games schon ausgerechnet) Insgesamt entspricht das komplette MAME Set derzeit 6 DVDs und lässt sich von verschiedenen Online-Versandhändlern für ca. 30 USD erwerben.
Ein Problem ist allerdings, dass nicht alle ROMs copyrightfrei sind und noch kommerziell genutzt werden. Das MAME Open Source Projekt nimmt deswegen keine Roms auf, die jünger als 2 Jahre sind. Wobei das nicht ausschließt, dass alternative MAME Versionen das immer mal wieder tun, mit mehr oder weniger Erfolg. Neuere, erst wenige Monate alte ROMs zwingen in der Regel jeden PC in die Knie und werden nur mangelhaft emuliert.
Ältere wie Pacman, Mr. Do, Popeye und Polyplay (der einzige Arcade Automat der DDR) laufen hingegen wie auf den Original-Automaten, das einzige, was fehlt, ist der klassische Münzeinwurf. Es gibt allerdings Nachbauten im Gehäuse eines normalen Automaten, die einen PC enthalten, auf dem MAME läuft und der explizit an die Hardware des Automaten angepasst wurde.
Die Szene der Emulationsfans ist sehr groß, wächst, unterhält viele Foren und stellt eine große Konkurrenz zum kommerziellen PC-Spiele-Sektor da! Innerhalb dieser bildete sich auch die Translations-Szene die sich vorwiegend mit dem übersetzen vom japanischen Nintendo und Sega Roms in englische beschäftigen oder etwa jap/eng ins deutsche, die von den Herstellern früher hier nie lokalisiert wurden.
Weblinks