Empire State Building
Das Empire State Building, ein Wolkenkratzer in New York City, löste 1931 den Eiffelturm als höchstes Gebäude der Welt ab. Es hat 103 Stockwerke, seine Höhe beträgt 381 m, einschließlich der Antenne sogar 443,2 m. Es war das höchste Gebäude der Welt bis 1972, als das World Trade Center eröffnet wurde. Am 11. September 2001 erhielt es den Titel des höchsten Gebäudes New Yorks auf tragische Weise zurück.
An einem klaren Tag kann man rund 80 Meilen in vier Bundesstaaten blicken, nach New Jersey, Pennsylvania, Connecticut und Massachusetts. Bisher besuchten rund 117 Millionen Menschen das Gebäude.
Empire State ist der Spitzname des US-Bundesstaates New York.
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Das Empire State Building ist eng mit der Geschichte des Börsencrashs von 1929 verbunden. Börsenspekulant und Gründer von General Motors John Jacob Rascop, der das Empire von dem Architekten William F. Lamb entwerfen ließ, hatte Jahre zuvor die maßlose Überhitzung der New Yorker Börse mitbetrieben, indem er „Reichtum für alle“ versprach, eine „neue Form von Wirtschaft, die es jedem ermöglicht reich zu werden“ – jedoch auf Basis fremdfinanzierter, auf Kredit gekaufter Aktien. Diese sollte sich durch das unaufhaltsame Steigen der Börse schließlich in wirkliche Gewinne umwandeln.
Als die Börse im Herbst 1929 aber endgültig zusammenbrach, verloren vor allem unzählige Kleinanleger, die zum Teil ihre Aktien bis zu 90% fremdfinanziert hatten, ihre gesamte Habe, Haus und Hof. Die Bautätigkeit der Stadt der 1920er Jahre, während der das unvorstellbare Bauvolumen von über einhundert Gebäuden mit einer Geschosszahl von mehr als zwanzig Stockwerken (hundert Metern) errichtet wurde, kam zum völligen Stillstand. Die radikale Neugestaltung des Gesichts von Manhatten war abgeschlossen. Wettläufe um das höchste Gebäude der Stadt, wie der zwischen dem Chrysler Building und dem Turm der Bank of Manhatten, die erst in letzter Minute entschieden wurden, gehörten der Vergangenheit an. Dieser Zweikampf war auch ein Symbol für die Konkurrenz zwischen den beiden Zentren Midtown und Wall Street, Rascop aber entschied sich für einen anderen Bauplatz.
Während an der Wall Street die Börse zusammenbrach, wurde zwischen der 33ten und der 34ten Straße das alte Waldorf-Astoria abgerissen. Mit Ausnahme von ein paar Aufzugkernen, die übernommen und auf dem Bauplatz eine Weile ins noch unbebaute Leere ragten, wurden die Abbruchreste des legendären Hotels abtransportiert und bei Sandy Hook im Meer versenkt. Den Bewohnern von Manhatten war klar, dass es für das junge Projekt nur zwei Optionen gab, entweder würde es ein gigantisches Desaster werden oder ein gewaltiger Triumph – jedoch nur, wenn es dem Gebäude gelingen würde, ein Zentrum an die 33te Straße zu verlagern und die Börse sich wieder stabilisieren würde. Baubeginn war im März 1930, wobei die Grundsteinlegung im September 1930 durch den früheren Bürgermeister Alfred E. Smith stattfand.
Bemerkenswert an diesem bemerkenswerten Bauwerk ist bis heute die Logistik ihrer Errichtung geblieben. In Detroit hatte Henry Ford das Fließband erfunden, an der 33ten Straße wurde diese für das Jahrhundert so maßgebliche Erfindung in die Vertikale gedreht. 50.000 Stahlträger, mit einer Toleranz von 3 mm in der Stahlstadt Pittsburg gefertigt, reisten mit Schiff und Bahn an die Ostküste, erreichten den Bauplatz nach nur acht Stunden, waren zum Teil noch warm, wenn sie von einem der Kräne empor gehievt wurden. Im Inneren des Gebäudes kam ein komplexes lotrechtes Eisenbahnsystem mit Loren, Schienen und Weichen zum Einsatz, das, verbunden mit einem höchst exakten Stundenplan, ermöglichte, dass keiner der ankommenden Lastwagen warten musste, kein Arbeiter Müßiggang hatte, kein Aufzug umsonst fuhr.
In nur elf Monaten schoss das Bauwerk aus dem Boden, in Rekordzeiten wurden in zehn Tagen 14 Stockwerke errichtet, im Durchschnitt 4,5 Stockwerke in der Woche. Die eigentlichen Helden waren jedoch die Nieter. In eingespielten Vierermannschaften, viele vom Stamm der Mohawk-Indianer, schlugen sie für einen Lohn von 1,25 Dollar 800 Nieten am Tag ein, warfen glühendes Metall in 300 Meter Höhe über 40 Meter weit, um es mit trichterförmigen Handschuhen aufzufangen – mit keiner anderen Aussicht, als der, sich sobald ihre Arbeit getan wäre, in die endlosen Arbeitslosenschlangen einreihen zu dürfen.
Die feierliche Eröffnung fand am 1. Mai 1931 durch Präsident Herbert Hoover statt, aber viele Büros standen bis in die 1940er leer. Die Aussichtsplattform mit jährlich einer Million Besuchern erwirtschaftete lange Zeit mehr als die gesamten Mieteinnahmen betrugen. Die New Yorker sprachen vom Empty State Building. Auch wenn es dem Empire State Building nicht gelang, ein neues Zentrum zwischen Midtown und Wall Street zu etablieren, bis heute ist es ein einsamer Solitär geblieben – nicht unbedingt ein Nachteil für seine weitreichende optische Wirkung – kann von einem Misserfolg keine Rede sein: die New Yorker verliebten sich auf Anhieb in ihr neues Wahrzeichen, großartiger Schlusspunkt der geschäftigen, überreizten 1920er Jahre und tapferes Zeichen des Muts und der Unbeugsamkeit in Zeiten der Depression.
Die Form des Gebäudes war durch die damaligen New Yorker Bauvorschriften (Zoning Law) beeinflusst. Das Beobachtungsdeck in 320 m Höhe war ursprünglich zur Abfertigung von Luftschiffreisenden vorgesehen, denn die Spitze des Turms sollte zum Verankern von Luftschiffen dienen. Dies war allerdings von Anfang an eher eine Art Public-Relation-Gag, der allerdings deutlich von dem Glauben erzählt, das Unglaublichste zu denken und das Unmöglichste möglich zu machen. Heutzutage dient die Spitze als Sendemast und wird je nach Feiertag in verschiedenen Farben angestrahlt.
Am Samstag, den 28. Juli 1945 raste ein B-25-Bomber wegen eines Navigationsfehlers bei schlechter Sicht in den 79. Stock des Empire State Buildings. Dabei starben 19 Menschen. Außer ein paar Feuerschäden und einem 6 m großen Loch in der Fassade erlitt das Gebäude jedoch keinen Schaden und konnte am darauf folgenden Montag wieder öffnen.Geschichte
Planung und Vorgeschichte
Baustelle
Einweihung
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