Emil Kraepelin
Emil Kraepelin (*15.02.1865, †7.10.1926) war ein bedeutender Psychiater des 19. Jahrhunderts, der ein System zur Diagnose und Klassifizierung von psychischen Störungen, die damals noch Geisteskrankheiten genannt wurden, entwickelte.
Als bedeutendstes Konzept entwickelte er die "Dementia praecox" (etwa: vorzeitige Verblödung), mit der nach heutigem Verständnis die Schizophrenie gemeint ist.
Anstatt wie zuvor üblich, psychische Störungen nur nach der Ähnlichkeit ihrer Symptome einzuteilen, berücksichtigte Kraepelin bei seiner Einteilung Ursache, Ergebnis und Prognose. Im Ergebnis teilte er die Störungen in zwei Gruppen ein: Dementia praecox und Manisch-Depressive Erkrankung. Dabei könne jedes einzelne Symptom sowohl bei der einen als auch bei der anderen Gruppe auftreten.
Er nahm an, dass sich bei der Dementia praecox die Geistesfunktionen zunehmend, wenn auch ungleichmäßig und sprunghaft verschlechtern, während manisch-depressive Patienten auch Phasen von relativer oder völliger Beschwerdefreiheit erleben. Ersteres erwies sich später als falsch, so dass die Bezeichnung dieser Krankheit unbefriedigend erschien und der Psychiater Eugen Bleuler den neuen Begriff der Schizophrenie prägte.
Kraepelin postulierte, dass jeder Geisteskrankheit eine körperlich fassbare Ursache, insbesondere eine Veränderung des Gehirns, zugrundeliege. Zusammen mit seinem Kollegen Alois Alzheimer entdeckte er die Alzheimer'sche Krankheit.
kurze Biographie Kraepelins: http://www.uni-leipzig.de/~psy/kraep.html
Internationale Kraepelin-Gesellschaft: http://www.kraepelin.org/Werk
Links