Emil Julius Gumbel
Emil Julius Gumbel (* 18. Juli 1891 in München; † 10. September 1966 in New York City) war ein deutsch-jüdischer Mathematiker und politischer Publizist. Zuerst Privatdozent, dann außerordentlicher Professor für mathematische Statistik an der Universität Heidelberg, bevor ihm bereits im Sommer 1932 aus politischen Gründen die Lehrberechtigung entzogen wurde. Er ging ins Exil nach Frankreich und engagierte sich von dort aus publizistisch gegen den Nationalsozialismus in Deutschland und unterstützte aus Deutschland nachkommende Emigranten. Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen musste Gumbel 1940 weiter in die USA emigrieren. In den 50er und 60er Jahren kehrte er zu einigen Gastaufenthalten nach Deutschland zurück.
Politisch war er Pazifist, unabhängiger Sozialist und trat für die Weimarer Republik ein. Er zog sich mit seinen Schriften über politische Morde (Fememorde, Attentate) und die antirepublikanische Rolle der Justiz, die Geheimbünde (u.a. Organisation Consul) und Schwarze Reichswehr den Zorn der politischen Reaktion zu. Er veröffentlichte in der "Weltbühne" und war Übersetzer und Herausgeber von Schriften Bertrand Russells.
Als Mathematiker erwarb er sich einen Ruf als Fachmann für Statistik und entwickelte eine Theorie statistischer Extremwerte, die insbesondere beim Bau von Staudämmen Anwendung fand.
Werke
Literatur