Emanuel Schikaneder
Emanuel Schikaneder (eigentlich Johann Joseph Schickeneder), *9. September 1751 in Straubing, † 21. September 1812 in Wien) war Schauspieler, Sänger, Regisseur, Dichter und Theaterdirektor.1773 trat er erstmals bei der Moserschen Schauspielgesellschaft auf und wurde später deren Regisseur. Das führte ihn 1780 nach Salzburg, wo er Wolfgang Amadeus Mozart kennenlernte.
In Wien leitete er ab 1785 das Kärntnertortheater und spielte auch noch im (damaligen) Burgtheater. Kaiser Joseph II untersagte ihm die Errichtung eines Theaters auf den Glacisgründen vor der Stadtmauer, darauf ging er nach Regensburg. Er kehrte aber bald wieder nach Wien zurück, wo auf seinen Antrag ein Theater im damals größten Mietshaus Wiens, dem Freihaus auf der Wieden eingerichtet wurde. Dieses Theater wurde am 12. Juli 1789 mit dem von ihm verfassten Stück Der dumme Anton im Gebirge eröffnet. Am 30. September 1791 war dort die Premiere seines größten Erfolges, dem Singspiel Die Zauberflöte mit der Musik von Mozart. Schikaneder spielte dabei den Papageno.
Angeblich brachten die Erfolge so große Einnahmen, dass Schikaneder (mit Hilfe des Kaufmanns Zitterbarth) ein neues Theater gleich in der Nähe, das Theater an der Wien erbauen konnte. Das Freihaustheater wurde daher 1801 geschlossen. Das Theater an der Wien wurde am 13. Juni 1801 ebenfalls mit einer Schikaneder-Oper eröffnet, nämlich Alexander (Musik von Franz Toyber). Schikaneder setzte bei seinen Aufführungen auf aufwändige Dekorationen, Effekte und viel Pomp.
Er leitete das Theater bis 1806 und ging danach nach Brünn und Steyr. Trotz seiner großen Erfolge konnte er nicht mit Geld umgehen und starb verarmt und geistig umnachtet in Wien. Er schrieb 55 Theaterstücke und 44 Bücher für Opern und Singspiele.