Elfi von Dassanowsky
Elfi von Dassanowsky (* 2. Februar 1924 in Wien, auch Elfi Dassanowsky, eigentlich Elfriede Maria von Dassanowsky) ist österreichische Sängerin, Pianistin und Filmproduzentin.
Leben
Mit 15 Jahren war sie als Protegé des Konzertpianisten Emil von Sauer die jüngste jemals an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst zugelassene Frau. Noch als Studentin wurde sie vom Wien-Film-Regisseur Karl Hartl damit beauftragt, Curd Jürgens zum Zwecke von Filmaufnahmen Klavierunterricht zu geben. Da sie die Mitgliedschaft in NS-Organisationen verweigerte, musste sie ihr Studium für einen längeren Arbeitsdienst unterbrechen, auch ein Angebot für eine Filmrolle von der UFA Berlin lehnte sie 1944 ab. 1946 gab Elfi von Dassanowsky ihr Operndebüt als Susanna in Mozarts 'Figaros Hochzeit' am Stadttheater St. Pölten und veranstaltete Konzerte für das Alliierte Oberkommando in Wien.
Sie ist in der Filmgeschichte eine der wenigen Frauen und auch eine der Jüngsten, die ein Filmstudio mitkreiert haben. Bereits im Alter von 22 Jahren war sie Mitgründerin von Belvedere-Film, das erste neue Filmatelier in Wien nach dem Krieg. Mit ihren älteren Partnern August Diglas und Emmerich Hanus schuf das Studio solche Klassiker wie "Die Glücksmühle" (1946) und "Märchen vom Glück" (1949) und verschaffte Gunther Philipp und Nadja Tiller ihre ersten Filmrollen. Dassanowsky spielte Hauptrollen in Dramen, Komödien und Operetten-Revuen, unterstützte die Gründung von Theatergruppen wie "Das Podium" und war Rundfunksprecherin für Allied Forces Broadcasting und die BBC. Später war sie mit ihrer One-Woman-Show in West-Deutschland auf Tournee, gab Meisterklassen für Gesang und Klavier und war ein bevorzugtes Modell für den österreichischenen Maler Franz Xaver Wolf.
In den 60er Jahren zog sie es vor, in Hollywood hinter der Kamera zu bleiben statt ein Starlet zu werden, wobei sie als Stimmtrainerin für Regisseur und Produzent Otto Preminger arbeitete. Sie wurde in Los Angeles zur erfolgreichen Geschäftsfrau und gründete 1999 zusammen mit ihrem Sohn Robert von Dassanowsky Belvedere Film neu, mit Sitz in Los Angeles und Wien. Als Produzentin des preisgekrönten Kurzfilms "Semmelweis" (USA/Österreich 2001) und der Spionagekomödie "Wilson Chance" (USA 2004) ist sie heute eine der wenigen Frauen, die auf eine lange Karriere in der Filmindustrie zurückblicken können und nun auch eine führenden Position innehaben. Dassanowsky ist die einzige Österreicherin, der die angesehene Auszeichnung "Living Legacy Award" des Women's International Center verliehen wurde. Außerdem wurde sie mit der UNESCO Mozart Medaille, dem französischen Ordre des Arts et Lettres sowie von den Städten Wien und Los Angeles ausgezeichnet.
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