Elektroneneinfang
Elektroneneinfang (engl: electron capture - EC) ist eine Art der Radioaktivität, bei dem ein Atomkern eine stabilere Kernkonfiguration erreicht, indem er ein Elektron aus einer inneren Schale (Orbital) des Elektronenhülle einfängt. Nach der Bezeichnung der typischsten betroffenen Elektronenschale (K-Schale) wird der Elektroneneinfang auch als K-Einfang bezeichnet. Dies kommt daher, dass die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen der K-Schale (S-Orbital) im Kern am höchsten ist.Bisweilen wird er auch Epsilon-Zerfall genannt.
Der Elektroneneinfang ermöglicht den Ladungserhalt, bei der Umwandlung eines Protons in ein Neutron unter Erhaltung der Massezahl des Kerns und der Abgabe eines Neutrinos. Der Elektroneneinfang tritt bei instabilen Isotopen mit hoher Protonenzahl (Z) und verhältnismäßig geringer Neutronenzahl (N) auf. Insbesondere tritt diese Zerfallsart auf, wenn nicht genug Energie zur Abgabe eines Positrons vorhanden ist. Die beim Erreichen der energetisch günstigeren Kernkonfiguration freiwerdende Energie wird als Gammastrahlung abgegeben.
Das entstandene Loch in der tiefgelegenen Schale der Elektronenhülle wird durch ein Elektron aus einer höheren Schale wieder besetzt. Die dabei freiwerdende Energie wird entweder durch elektromagnetische Strahlung oder einem Auger-Elektron umgesetzt.
Beispiele
Siehe auch : Radioaktivität, Zerfallsreihe, Isotopenkarte