Eisbergtheorie
Die Eisbergtheorie ist eine Theorie Sigmund Freuds. Nach Freud gleicht die menschliche Bewusstseinsbildung einem Eisberg, dessen direkt wahrnehmbare Bereiche nur 10 - 20 % ausmachen. 80 - 90 % liegen "unter Wasser", so wie die verborgenen menschlichen Bewusstseinsbereiche der Gefühle und Triebe.Das „bewusste Ich“, mit dem wir uns verstandesmäßig befassen, transportiert demnach die Daten, oberflächlichen Sachverhalte und vordergründigen Argumente, welche aber tatsächlich auf emotionalen (Ur-) Erfahrungen und Erwartungen basieren. Angst, Vertrauen, Sympathie und Antipathie sowie der Fortpflanzungstrieb stellen nach Freud die Grundlage menschlichen Handelns dar.
Dabei unterscheidet er das Bewusste (sichtbar) vom Unbewussten (verdeckt). Das „Es“ bildet demnach das triebhafte Element der Psyche, dass weder Negation, noch Zeit oder Widerspruch kennt. Die verdrängenden Vorstellungen werden von Freud dem „Über-Ich“ zugeschrieben, welches die Gedanken, Gefühle und Handlungen des Ichs beurteilt. Das „Ich“ und das „Über-Ich“ entsteht demnach aus dem „Es“.
Die „Wasseroberfläche“, als Schwelle zwischen Bewusstem und Unbewusstem, verhindert den direkten Blick in den emotionalen Bereich. Sie bildet nach Freud eine Art Zensur und kann entweder durch analytische Verfahren (Entspannung, Trance, Hypnose) oder, mit heutigen Verfahren, durch Nondirektive Gesprächsführung oder NLP erarbeitet werden.
Kommunikationsmodelle verdeutlichen, dass auch in der menschlichen Interaktion die wörtliche Bedeutung der Botschaften nur "die Spitze des Eisbergs" sind. Unterschwellig teilt der Sprecher (Sender einer Botschaft) viel mehr über sich selbst mit, richtet z.B. einen Appell an den Zuhörer oder sagt (nonverbal) etwas über seine Gefühle aus (siehe 4-Ohren-Modell).