Eigenverantwortliches Arbeiten
EVA = Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen der SchülerInnen mit dem Ziel, die im Dachgeschoss des Unterrichtsgebäudes angesiedelten Schlüsselqualifikationen (Selbstständigkeit, Methodenkompetenz, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Kreativität, Eigeninitiative, Zielstrebigkeit, Verantwortungsbewusstsein, ..) möglichst wirksam zu erreichen.Diese Qualifikationen können nur schwer von SchülerInnen erworben werden, wenn der Lehrer exzerpiert, strukturiert, interpretiert, analysiert, argumentiert, organisiert, Probleme löst oder in sonstiger Weise den Unterricht managt und dominiert.
Daher ist EVA zwingend vorgeschrieben, zunächst allerdings nicht in Hochformen wie Projektarbeit, Stationenbetrieben oder Wochenplanarbeit. EVA muss viel schlichter im ganz normalen Fachunterricht intensiviert werden - kleinschrittig und unspektakulär.
Die Intensivierung des eigenverantwortlichen Arbeitens und Lernens setzt allerdings voraus, dass SchülerInnen über tragfähige methodische Kompetenzen und Routinen verfügen müssen, die ihnen persönlichen Erfolg sichern und nachhaltige Motivationen aufbauen helfen. Konkret heißt das, dass sogenannte Basiskompetenzen wie gängige Lern- und Arbeitstechniken (Markieren, Exzerpieren, Strukturieren und Visualisieren), grundlegende Argumentations- und Kommunikationstechniken bis hin zur Rhetorik und die systematische Kultivierung von Teamfähigkeit gelernt, geübt und im Regelunterricht ständig gepflegt werden müssen. Erst diese Sockelqualifikationen (Methodentraining, Kommunikationstraining und Teamentwicklung) bilden das solide Fundament für EVA.
Wenn man voraussetzt, dass neben der Fachkompetenz auch das Erlernen von Teamfähigkeit, das Erwerben methodischer und kommunikativer Kompetenz notwendig ist, muss der Lehrer seine Rolle neu überdenken. Er ist nicht mehr der Initiator, nicht mehr der alleinige Instrukteur, sondern mehr Moderator, Berater und Arrangeur. Wer sich zuerst als Beobachter und Helfer der SchülerInnen versteht, wird Selbstständigkeit geben können und wollen.
Das eigenverantwortliche Arbeiten und Lernen zeichnet sich durch einen klaren Lehrplan- und Themenbezug aus sowie dadurch, dass die SchülerInnen veranlasst werden, sich in vielfältiger Weise in das jeweilige Thema "hineinzubohren" bzw. "hineinzudrehen", um möglichst nachhaltig inhaltliche und methodische Kompetenzen aufzubauen. Der Begriff Lernspirale soll dieses "eindringliche" Lernen belegen.
Literaturhinweis:
Vortrag Dr. Klippert, "Tag des Lernens" Innsbruck