Egon Franke
Egon Franke (* 11. April 1913 in Hannover; † 26. April 1995) war ein deutscher Politiker.Der Tischler Egon Franke trat 1929 in die SPD ein und wurde nach dem 2. Weltkrieg von 1947 bis 1951 Mitglied des niedersächsischen Landtages. Von 17. Januar 1951, als er für den verstorbenen Bruno Leddin nachgewählt wurde, bis 1987 gehörte er ununterbrochen dem Deutschen Bundestag an. Er vertrat dort den Wahlkreis Hannover I. Seit Anfang der 1960er Jahre war Franke der führende Kopf der sog. Kanalarbeiter, einer einflußreichen Gruppe vorwiegend nicht-akademischer Abgeordneter des rechten Parteiflügels, die bis in die 1980er Jahre über erheblichen Einfluß verfügte. 1966 bis 1969 war er stv. Fraktionsvorsitzender, 1967 bis 1969 auch Vorsitzender des Bundestagsausschusses für gesamtdeutsche und Berliner Fragen.
In der zehnten Legislaturperiode wäre Franke Alterspräsident des Bundestages gewesen, nachdem er bereits in davorliegenden Wahlperiode der drittälteste Abgeordnete (nach Herbert Wehner, SPD, und Franz Amrehn, CDU) war. Der treue Parteisoldat verzichtete jedoch auf das ihm daraus erwachsende Privileg, die Eröffnungsrede des Bundestages zu halten, um dem ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt Platz zu machen.
Von 1969 bis zum 1. Oktober 1982 war Franke in verschiedenen Kabinetten Bundesminister für Innerdeutsche Beziehungen, vom 17. September 1982 bis zum 1. Oktober 1982 Vizekanzler (Deutschland).